"Ich bin das Mitglied mit der kürzesten Amtszeit im Kreistag", schmunzelt Gerhard Kaestle, FDP . Am Dienstag wurde er kurz nach 17 Uhr von Landrat Patrik Lauer per Handschlag im großen Sitzungssaal verpflichtet, am Mittwoch, 24 Uhr, war es nach rund 31 Stunden wieder vorbei.

Denn zu diesem Zeitpunkt lief die Amtszeit des bisherigen Kreistages aus, in den Kaestle für Sebastian Greiber, neuer Bürgermeister von Wadgassen, nachgerückt war. Und das Kommunale Selbstverwaltungsgesetz, KSVG, sieht vor, dass ein Nachrücker in der nächstfolgenden Kreistagssitzung verpflichtet wird. "Sebastian Greiber hat mich schon im April informiert", sagt Kaestle. Dass er jetzt nachrücke, sei also nicht überraschend gewesen. "Dann waren aber nur Sitzungen des Kreisausschusses, und erst jetzt der Kreistag, in dem man verpflichtet wird."

Politisch aktiv bleibt Kaestle trotz der kurzen Amtszeit im Kreistag. Denn seit Jahren gehört er dem Dillinger Stadtrat an. Dort sieht er auch mehr politischen Gestaltungsspielraum, weil Pflichtaufgaben dem Kreistag einen doch relativ engen Rahmen setzten. Neben Kaestle scheiden mit Ende des bisherigen Kreistags insgesamt weitere 18 Personen aus. Auf zwei Jahre brachte es Hansjörg Wirth (CDU ), fünf Jahre sind es bei Jörg Arweiler (Piraten) sowie Mechthild Falk und Ewald Meyer (beide CDU ), Alfred Fuß (SPD ), Hans-Dieter Herzog, Erik Lenhardt und Wolfgang Trapp (jeweils Linke) sowie Burkhard Maas (FWG). Jeweils zehn Jahre weisen auf Edi Heckmann (CDU ) und Elfie Rosar (SPD ), elf Jahre Dirk Müller (CDU ) und 14 Jahre Olaf Mathieu (SPD ). 15 Jahre sind es bei Uwe Kunzler (SPD ), 20 Jahre bei Werner Altmeier (CDU ) und Ralf Riemann (SPD ).

25 Jahre lang gehörte Adalbert Engel (SPD ) dem Kreistag an. Auf 30 Jahre brachte es Edelgard Loris (CDU ) und auf 32 Jahre Josef Johannes (CDU ). Der neue Kreistag Saarlouis beginnt seine Amtszeit am Donnerstag, 17. Juli, 16 Uhr, mit einer konstituierenden Sitzung im Landratsamt.