Gesundes Kochen Bärenhunger auf die Familienbox

Saarlouis · Der Kreis teilt „Bärenhunger-Familienkochboxen“ aus. Diese sollen die Haushaltskasse vieler Familien entlasten – und Lust aufs Kochen machen.

 Landrat Patrik Lauer (Dritter von links) sowie Unterstützer präsentieren die „Bärenhunger-Familienbox“ mit schmackhaften Inhalten und Rezepten zum Selberkochen.

Landrat Patrik Lauer (Dritter von links) sowie Unterstützer präsentieren die „Bärenhunger-Familienbox“ mit schmackhaften Inhalten und Rezepten zum Selberkochen.

Foto: az

„Guten Appetit“ wünscht der Landkreis Saarlouis 250 Familien mit einer neuen Aktion. Dafür haben Landrat Patrik Lauer, Verwaltung und Unterstützer kürzlich im Großen Sitzungssaal die „Bärenhunger-Familienkochbox“ vorgestellt. Diese wird ab kommenden Donnerstag, 9. Juli, ausgeteilt. Gut gefüllt unter anderem mit frischem Gemüse und Obst, mit Nudeln, Kartoffeln, Milch, Eiern und Mehl.

„Alles vegetarisch“, hob Kirsten Cortez von der Verwaltungsstelle Kommunales Bildungsmanagement hervor. Denn für Zugaben wie den typisch saarländischen Schwenker fehlten dem Landkreis die Kühlmöglichkeiten.

„Wir haben nirgendwo etwas Vergleichbares“, sagte Landrat Lauer zu der einmaligen Aktion. Zwar wurde an viele durch Corona betroffene Gruppen der Gesellschaft gedacht, aber „vergessen wurden Familien, die es gerade nicht so dicke haben und in schwierigen sozialen Verhältnissen leben“. Vor allem für deren Kinder ist es in Zeiten von Schul- und Kita-Schließungen nicht einfach. Denn dadurch entfällt das kostenfreie Mittagessen. Für die Eltern führe das zu Mehrausgaben ohne finanziellen Ausgleich, erklärte Lauer. Die Familienkochbox führe zur Entlastung der Haushaltskasse.

Die Aktion „Bärenhunger-Familienkochbox“ ist aber nicht bloß eine Art Essensspende. Es geht den Initiatoren auch darum, „dass Kochen Spaß machen kann“. Wird das als Teamarbeit gemacht, stärkt es den Zusammenhalt in den Familien. Außerdem sei das Ergebnis schmackhaft und vor allem gesünder als viele Fertiggerichte.

Die Idee stammt von Kirsten Cortez und Carmen Britz (Gesundheitliche Prävention in der Gesellschaft). Angeschrieben wurden 1000 Familien im Landkreis Saarlouis. Voraussetzung ist ein Anspruch auf Leistungsbezug aus den Sozialgesetzbüchern II sowie III. Die Kinder haben somit in Kindergärten und Schulen ein Anrecht auf kostenfreies Essen. Das ersetzt der Landkreis nun teilweise mit der Familienkochbox.

250 Familien meldeten sich letztlich zur Teilnahme an. Laut Verwaltung kommen so insgesamt 500 bis 600 Personen in den Genuss der Box. Die Familien bekommen jetzt drei Wochen lang die gut gefüllten Pappkartons angeliefert. Darin sind neben Zutaten auch Rezepte für drei Gerichte pro Woche enthalten. Rund ein Dutzend Firmen, Vereine und Institutionen unterstützen das Ganze.

Die farbigen Blätter mit Rezepten tragen QR-Codes, erläuterte Cortez. Per Smartphone lassen sich dazugehörige Kochvideos aufrufen. Die zeigen leicht verständlich die praktische Umsetzung der Gerichte. Das erste Video dieser Art ist eine Kartoffel-Möhren-Suppe. Die Zubereitung dauert um die 30 Minuten. Macht die ganze Familie mit, schrumpft der Aufwand auf etwa zehn Minuten für jeden. Die teilnehmenden Familien können zudem ihre Lieblingsrezepte einschicken.

Darüber hinaus „möchten wir aber auch ein Kochvideo von ihnen haben“, sagte Cortez. Das nimmt dann an einem Wettbewerb teil. Erster Preis ist ein Abenteuer-Golfen am Litermont mit Mittagessen. Weitere Familien können sich noch für die nächste Aktion im Herbst anmelden, unter der ihnen zugesandten E-Mail.

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