Krankenhaus-Fusion längst nicht perfekt

Dillingen. Es waren zwei Termine am Dienstagabend im Vortragssaal des Caritas-Krankenhauses in Dillingen. Mitgliederversammlung des Freundes- und Fördervereins der Klinik und Bericht von Tania Masloh, die Geschäftsführerin der Cusanus-Trägergesellschaft (ctt) und der Marienhaus GmbH ist.Der erste Termin bot das erfreulich Übliche

 Ist das Caritas-Krankenhaus in Dillingen in Gefahr? Foto: B&B

Ist das Caritas-Krankenhaus in Dillingen in Gefahr? Foto: B&B

Dillingen. Es waren zwei Termine am Dienstagabend im Vortragssaal des Caritas-Krankenhauses in Dillingen. Mitgliederversammlung des Freundes- und Fördervereins der Klinik und Bericht von Tania Masloh, die Geschäftsführerin der Cusanus-Trägergesellschaft (ctt) und der Marienhaus GmbH ist.Der erste Termin bot das erfreulich Übliche. Bis auf einen Rückgang in der Mitgliederzahl von knapp 600 auf jetzt etwas über 500 waren es positive Berichte. Die gaben der Vorsitzende Norbert Bannenberg, Schatzmeister Wolfgang Mohr und Dr. Bernhard Menges, als ärztlicher Direktor (Nachfolger von Dr. Matthias Schelden, der das Haus verlassen hat) geborenes Mitglied des Vorstands. Knapp 60 000 Euro hat der Verein eingenommen. Für gut 50 000 Euro wurden viele Geräte und Mobiliar angeschafft, die Patienten und Personal den Aufenthalt in der Klinik erleichtern. Eine Personalie gab es: Martina Specht folgt Rosi Glätzer als Schriftführerin.

Und dann also Maslohs Vortrag. "Wo stehen wir? Und wo wollen wir hin?", wolle sie erläutern, leitete die Geschäftsführerin der Träger der beiden zu fusionierenden Kliniken ein. Sie wiederholte - und beabsichtigte damit offensichtlich eine Bekräftigung -, dass es um "ein Krankenhaus an zwei Standorten" gehe. Dies wurde dann auch zur mehrfach gegebenen Antwort auf besorgte und kritische Nachfragen der Vereinsmitglieder.

Dann rückwirkend zum 1. Januar 2012 soll im Verlauf dieses Jahres die Fusion perfekt sein. Bis dahin sind aber laut Masloh noch "Zustimmungsvorbehalte" auszuräumen. Die gibt es extern etwa beim Bundeskartellamt und intern, weil die Zustimmung der Mitarbeitervertretungen noch nicht komplett ist. Wie seit den ersten Hinweisen auf die geplante Fusion im Juni 2010 gewohnt, verwies Masloh auf "konstruktive Gespräche". Konkrete Zeitpläne nennt sie aber auch auf Nachfrage der SZ nicht.

"Noch offen", "im Gespräch", "im Klärungsprozess" - neben dem Appell, alles in den Kontext "ein Krankenhaus an zwei Standorten" zu stellen, gab Masloh oft solche Hinweise in ihren Antworten. So blieben auch Fragen offen, ehe sich Bannenberg bemühte, positives Denken zu vermitteln, und die Fragerunde beendete.

Die wichtigsten Fakten sind demnach: Innere und Neurologie bleiben in Dillingen und sollen als Hauptfachabteilungen ausgebaut werden. Die stationäre Chirurgie wandert komplett nach Saarlouis. Aus Belegschaftssicht sicherlich bedeutsam ist außerdem Maslohs Aussage: "Es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben." Vieles Weitere bleibt offen.

Meinung

Gesundbeten

reicht nicht

Von SZ-RedakteurMathias Winters

Lasst uns positiv über die Zukunft des Dillinger Krankenhauses denken. So war es am Dienstagabend bei den Freunden und Förderern der Klinik als frommer Wunsch herauszuhören. "Weil es schlecht auszusehen scheint, bleiben Patienten weg, und erst dadurch wird die Lage schlecht" - solch eine selbsterfüllende Prophezeiung soll vermieden werden.

 Ist das Caritas-Krankenhaus in Dillingen in Gefahr? Foto: B&B

Ist das Caritas-Krankenhaus in Dillingen in Gefahr? Foto: B&B

Gesundbeten allein reicht aber nicht. Sorgen und Zweifel bleiben, so lange nicht harte (positive) Fakten auf den Tisch kommen. Überzeugt wirkten die Augen- und Ohrenzeugen der Vereinsversammlung jedenfalls nicht.

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