Kolumne Apropos „Une Baguette, please.“

Apropos überschätzt: Das mit der Frankreichstrategie funktioniert bisher nicht wie geplant. Zumindest bei meinem älteren Sohn: Bilinguale Erziehung in der Krippe und in der Kita, Französisch als AG und als Schulfach, dann als erste Fremdsprache am Gymnasium, seit nunmehr vier Jahren Hauptfach.

Kolumne Apropos: „Une Baguette, please.“
Foto: SZ/Robby Lorenz

Ein Brot kaufen in Frankreich kann er trotzdem nicht. Sagt er. Jedenfalls nicht, wenn er auf Französisch bestellen muss. „Une Baguette, please.“ – dafür hat es gereicht. Steht wohl auch nicht auf dem Lehrplan. Ich will mich auch nicht rühmen: An mir sind vier Jahre Schul-Französisch vielleicht nicht spurlos, aber doch ohne tieferen Eindruck zu hinterlassen, vorbeigezogen (Pardon an meine ehemaligen Lehrer für ihre vergebliche Müh’). Aber man hofft ja: Die Zeiten ändern sich, der Unterricht ist heute sicher viel praxisbezogener.

Dann der ernüchternde Besuch in Saarlouis’ Partnerstadt Saint-Nazaire. Meine neugierige Nachfrage natürlich: Ob er denn schon Kontakt zu den französischen Jugendlichen geknüpft habe? „Würde ich ja gern. Aber die sprechen ja kein Wort Deutsch!“ Kommuniziert haben sie dann aber mit der Zeit doch: Auf Englisch. Da hinkt die Praxis der Theorie wohl noch ein Stück hinterher.

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