Können Blumen sprechen?

Saarlouis · Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken. Aber vorher machen sie noch ganz viel Freude, erst recht am Valentinstag. Doch was bedeutet das eigentlich, wenn Man(n) rote Rosen oder weiße Tulpen schenkt?

 Rote Rosen wirken: Die Saarlouiser Floristin Evelyne Rupp weiß, wie man andere mit Blumen glücklich machen kann. Zum Valentinstag verrät sie ein paar Tipps. Foto: Thomas Seeber

Rote Rosen wirken: Die Saarlouiser Floristin Evelyne Rupp weiß, wie man andere mit Blumen glücklich machen kann. Zum Valentinstag verrät sie ein paar Tipps. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Der Valentinstag ist einer der umsatzstärksten Tage im Blumengeschäft, weiß Evelyne Rupp, Inhaberin des Ladens Art Floral in Saarlouis . "Aber anders als immer behauptet wird, ist der Tag keine Erfindung von Floristen", erklärt Rupp. Benannt ist er nach dem Bischof Valentin von Terni , der am 14. Februar hingerichtet wurde, weil er heimlich Liebende traute; ihnen schenkte er zur Trauung Blumen aus seinem Garten.

Tulpen sind auch beliebt

Doch welche Blumen nimmt man nun, und was drückt man damit aus? "Wenn man direkt mit der Tür ins Haus fallen will, nimmt man Rosen ", sagt Rupp. Rote Rosen sind der Klassiker bei allen festen Paaren. "Rosa steht für zarte Gefühle. Weiß ist die Liebe, die noch nicht ausgesprochen ist." Von Gelb rät sie ab: "Gelb ist immer der Neid, das sollte man meiden." Einzige Ausnahme: wenn es die erklärte Lieblingsfarbe des Beschenkten ist. Neben Rosen sind Tulpen ebenfalls sehr beliebt am Valentinstag, weiß Rupp, ebenso Gerbera. "Manche wollen einfach etwas Buntes." Auch blaue oder schwarze Rosen gibt es zu kaufen, aber gefärbte Blumen führt sie äußerst in ihrem Laden selten: "Da steckt mir zu viel Chemie drin."

Richtig oder falsch, das hängt natürlich immer von den persönlichen Vorlieben ab. Die Lieblingsfarbe des Beschenkten zu kennen, hilft bei der Auswahl. Auf keinen Fall sollte man Lilien, Nelken oder Chrysanthemen an die Liebste verschenken, rät Rupp: "Die gelten alle als typische Friedhofsblumen." Was beliebt ist, ändert sich ihrer Erfahrung nach auch: "Als ich gelernt habe, waren Federnelken der Renner. Das geht heute gar nicht mehr."

Relativ neu ist der Trend, auch andere liebe Menschen zum Valentinstag zu beschenken. "Ein kleine Topfpflanze in Herzform oder ein Gesteck wird gern genommen, für die Freundin oder die Mama, einfach um zu sagen: ,Ich hab dich lieb!'"

Männer kaufen eher Blumen

Eher selten kaufen Frauen Blumen für den Partner. Meistens sind es die Männer , die für die Freundin oder Gattin Blumen kaufen, zu 80 Prozent schätzt sie. Und es sind überwiegend junge Herren, verrät Rupp: "Die geben auch gern Geld für Blumen aus, die älteren grummeln oft über die Preise."

Ob es dann eine einzelne Blume oder ein ganzer Strauß sein soll, hängt ebenfalls vom Beschenkten ab, und vom Geldbeutel. "Manche mögen es gern pompös, andere lieben eine schlichte Rose, weil die viel mehr wirkt", meint Rupp. So oder so: Blumen sind Balsam für die Seele. "Viele Männer , die etwas ausgefressen haben, kaufen einen Riesenstrauß. Da muss der Florist alles geben, das darf dann auch richtig was kosten", schmunzelt sie. "Ob es immer hilft, weiß ich leider nicht."

Ein Experten-Tipp

Damit die liebevoll verschenkte Pracht auch lange schön bleibt, gibt es noch einen Tipp von der Fachfrau: "Die Blumen immer schön schräg schneiden, und nie mit der Schere, die quetscht. Alle paar Tage nachschneiden. Und das Wasser nur auffüllen."

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