Umfrage zum königlichen Besuch in Saarlouis „Weil sie so sympathisch und weltoffen sind“

Saarlouis · Viele Bürger begleiten den Kurzbesuch des niederländischen Königspaares in Saarlouis ohne große Neugier, aber mit viel Sympathie.

 Eckhard und Brigitte Weiberg

Eckhard und Brigitte Weiberg

Foto: Tina Leistenschneider

Heute bekommt Saarlouis royalen Besuch: Das niederländische Königspaar Willem-Alexander und Máxima stattet bis Freitag dem Saarland einen Arbeitsbesuch ab und ist in mehreren Wirtschaftsmissionen unterwegs. Am Nachmittag begibt sich das Paar  kurz nach Saarlouis, ohne Auftritt in der Öffentlichkeit. Wie Saarländer über den Besuch denken? Die SZ hat in Saarlouis nachgefragt.

Brigitte und Eckard Weiberg begrüßen den Besuch des Königspaars, erzählen sie. Sie finden, die kulturelle und wirtschaftliche Bindung beider Länder solle gestärkt werden. „Der Austausch in der Europäischen Union ist wirtschaftlich und kulturell wichtig“, sagt Brigitte Weiberg. „Die Länder müssen zusammenhalten und das Band stärken“, ergänzt ihr Ehemann. Was die Monarchen gerne zum Besuch mitbringen könnten? „Ihren tollen Gouda-Käse“, lacht Brigitte Weiberg.Einen Blick auf die Regenten würden sie und ihr Mann aber nicht werfen wollen.

Lukas Schlepper aus Saarbrücken hat dagegen wenig Bezug zu den niederländischen Royals, wie er zugibt. „Da kenne ich mich mit Großbritannien und William und Kate besser aus“, verrät er lächelnd. Den Anlass des Besuchs kenne er nicht, aber er findet, Máxima und ihr Mann sollten unbedingt der Saarlouiser Innenstadt einen Besuch abstatten. Wenn er nicht arbeiten müsste, würde er gerne einen Blick auf die Regenten erhaschen.

Anders sieht das sein Freund Timo Scharf aus Baden: „Ich finde Königshäuser konservativ und eine Verschwendung von Steuergeldern.“ Er verstehe, wenn Menschen dem Besuch entgegen fiebern. „Das gibt ihnen was“, sagt er, „das ist wie Weihnachten für sie.“ Aber vermissen würde er sie nicht, wäre da nicht der Anlass: der Ausbau von Wirtschaftsbeziehungen im Saarland. Denn eine Stärkung der Zusammenarbeit findet Timo Scharf wünschenswert.

Marion Röhr aus Schaffhausen schließt sich seinen Worten an: „Ich fände es gut, wenn dadurch die Wirtschaft angekurbelt wird“, bekundet sie, aber einen Bezug zu den Monarchen hat sie nicht: „Das ist gar nicht meins“. Ferner würde sie es begrüßen, wenn Deutschland sich eine große Scheibe vom niederländischen Gesundheitssystem abschneiden würde. Das unterscheide nicht zwischen gesetzlicher oder privater Krankenversicherung. Stattdessen gebe es rund 40 Versicherungsgesellschaften, welche privatwirtschaftlich organisiert sind, aber staatlich reglementiert werden.

„Relativ wenig Interesse“ hat auch ihre Freundin Stefanie Brockmeier aus Schaffhausen an Willem-Alexander und Máxima. „Ich habe gar nicht mitbekommen, dass die ins Saarland kommen“, bekennt sie überrascht. Dass die Digitalisierung sowie die Altenpflege auf dem Programm des Königspaars stehen, empfindet sie als positiv. „Es ist gut, dass sie sich dafür interessieren und persönlich vorbei kommen“, erzählt sie. Wie sie sonst zu dem Besuch stehe? „Es ist mir lieber, wenn das niederländische Königspaar kommt als Erdogan.“

Diesen Worten stimmt Ludmilla Klawe aus Saarlouis zu. Zwar sei ihr der Besuch der Monarchen relativ egal, aber sie seien willkommener als der türkische Staatspräsident. Wie ihre Vorredner würde sie ihre Freizeit aber anders gestalten und bei einem Besuch nicht zuschauen gehen.

 Stefanie Brockmeier und Marion Röhr

Stefanie Brockmeier und Marion Röhr

Foto: Tina Leistenschneider
 Petra Burch

Petra Burch

Foto: Tina Leistenschneider
 Ludmilla Klawe

Ludmilla Klawe

Foto: Tina Leistenschneider
 Lukas Schlepper

Lukas Schlepper

Foto: Tina Leistenschneider
 Timo Scharf

Timo Scharf

Foto: Tina Leistenschneider

Petra Burch dagegen ist voller Vorfreude auf die Zwei. „Ich fahre einmal im Jahr in die Niederlande und regelmäßig mit den Fähren ‚Prinses Máxima’ und ‚Willem-Alexander’ zwischen Breskens und Vlissingen“, berichtet der Royals-Fan stolz. Gesehen habe sie den König und die Königin aber noch nicht. Am Donnerstag habe sie jedoch frei. Das Paar einmal live zu erleben und zu betrachten wäre ein persönliches Highlight, sagt sie. Wieso? „Weil die so sympathisch und weltoffen sind“, erzählt sie.

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