Coronavirus Besuchszeiten an Saarlouiser Kliniken werden eingeschränkt

Saarlouis · Die SZ hat nachgefragt: Wie reagieren die Krankenhäuser in Saarlouis und Lebach auf den Coronavirus und den ersten Fall im Landkreis.

Hinweisschilder zum Coronavirus in verschiedenen Sprachen am Eingang des Marienhausklinikums Saarlouis

Hinweisschilder zum Coronavirus in verschiedenen Sprachen am Eingang des Marienhausklinikums Saarlouis

Foto: Joshua Schwinn

Am Dienstagmorgen haben das Kreiskrankenhaus in St. Ingbert und die Uniklinik Homburg aufgrund des Coronavirus ihre Vorsichtsmaßnahmen verschärft. Beide Krankenhäuser schränkten die Besuchszeiten für Angehörige ein. Homburg erlaubt nur noch einen Besucher pro Tag und pro Patient – in St. Ingbert sollen die Angehörigen zudem Mund- und Nasenschutzmasken tragen.

Die SZ hat nachgefragt, wie die Akutkliniken im Landkreis reagieren. Denn auch hier hat sich die Lage verändert: Am Dienstagmittag wurde nämlich bekannt, dass es einen ersten bestätigten Corona-Fall im Kreis Saarlouis gibt (siehe auch Seite C 1).

Das DRK-Krankenhaus in Saarlouis erlässt am Dienstagnachmittag in einer Sitzung des Direktoriums neue Regelungen. „Die Besuchszeiten für die Intensivstationen und weitere Stationen werden massiv eingeschränkt. Je Besuchszeit sind noch maximal zwei Besucher pro Patient erlaubt. Befindet sich ein Patient in Isolation, ist nur noch ein Besucher pro Erkranktem zugelassen“, teilt Nadine Tritz, Sprecherin des DRK-Krankenhauses, mit. Die Intensivstation und die Stroke Unit (Schlaganfallstation) sind täglich von 10.30 bis 11 Uhr und von 17 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet. Bei allen anderen Stationen sind die Besuchszeiten täglich von 11.30 bis 13.30 Uhr und von 17 bis 19 Uhr.

Tritz fügt hinzu, dass „bis auf Weiteres alle Veranstaltungen, Kurse und Vorträge im Gymnastikraum und der Cafeteria abgesagt werden. Das bedeutet, dass die monatliche medizinische Vortragsreihe sowie das autogene Training und Rückbildungskurse für Schwangere ausfallen und auch Infoveranstaltungen für werdende Eltern vorerst nicht stattfinden.“

Um einen besseren Überblick über den alltäglichen Besucher- und Patientenzustrom gewährleisten zu können, bleibt in der nächsten Zeit lediglich der Haupteingang des DRK-Krankenhauses geöffnet. Der Seiteneingang wird gesperrt, und der Hintereingang steht nur noch zum Verlassen des Krankenhauses zur Verfügung. Die Angehörigen werden durch Informationsschilder auf die besonderen Hygienevorschriften hingewiesen. Das Direktorium berät täglich über etwaige weitere Maßnahmen.

Die Kaufmännische Direktorin des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth Saarlouis, Ulla Herber-Meier, kann die Vorsichtsmaßnahmen des St. Ingberter Krankenhauses aufgrund der bestätigten Covid-19-Fälle bei ortsnahen SAP-Mitarbeitern verstehen. Die sagte am Dienstagmorgen, dass sie noch nicht einschätzen kann, ob in den nächsten Tagen im Marienhaus Klinikum ähnliche Maßnahmen notwendig sein werden. „Wir hatten hier bisher nur Verdachtsfälle. Wir aktualisieren jeden Tag die Schemata und klären, wie die aktuelle Lage ist. Wir erhalten jeden Tag einen Lagebericht vom Ministerium und zwei Meldungen vom Robert-Koch-Institut“, erklärt Herber-Meier die Herangehensweise.

In der St.-Elisabeth-Klinik hängen seit vier Wochen Plakate mit Hinweisen zum korrekten Umgang mit dem Coronavirus am Eingang aus. In deutscher, englischer und chinesischer Sprache werden die Patienten und Besucher auf das Virus hingewiesen. Zudem bleibt die Glasschiebetür an der Anmeldung wegen der aktuellen Infektionsgefahr geschlossen, und am Eingang liegen Flugblätter aus, die über Covid-19 und Hygienetipps informieren. Seit zehn Tagen hat die Klinik die Besuchszeiten sowohl in der Frauen- als auch in der Kinderklinik eingeschränkt. Hier darf nur ein Angehöriger pro Tag einen Patienten besuchen. Nach einer Besprechung am Nachmittag sagt Herber-Meier, dass in einer Sitzung am Mittwochmorgen entschieden wird, ob weitere Besuchereinschränkungen umgesetzt werden müssen.

Im zurzeit arg gebeutelten Caritas Krankenhaus Lebach (wir berichteten) werden zunächst keine weiteren Hygiene- oder Sicherheitsmaßnahmen wegen des Erregers eingeführt. Ingo Finkler, Hygienefachkraft im Krankenhaus, erklärte vor dem Bekanntwerden des ersten Corona-Falls im Kreis Saarlouis, dass sich die Vorsichtsmaßnahmen zurzeit in erster Linie auf Erkrankte beziehen. „Patienten mit grippalen Symptomen bekommen einen Mund- und Nasenschutz, müssen sich die Hände desinfizieren und einen Plan mit genauen Anweisungen befolgen.“ Auch in Lebach bewertet täglich eine Task-Force, ein speziell für das Virus eingeführter Arbeitskreis, wie sich die Lage entwickelt. Nachdem der Fall des ersten infizierten Mannes aus dem Kreis Saarlouis publik wurde, verwies Finkler auf neue Informationen am Mittwoch.

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