Kittel-Couture abseits des Oma-Images

Fraulautern · Das Comeback der Kittelschürze will Dagmar Latz einläuten: Die Schneiderin näht in ihrer Werkstatt „Kittel-Couture“ in Fraulautern echte Unikate, die sie nun zunächst über das Internet vertreibt.

 Viele Stunden Handarbeit: Die Saarlouiser Schneiderin Dagmar Latz bei der Arbeit in ihrem Nähatelier Kittel-Couture. Foto: Thomas Seeber

Viele Stunden Handarbeit: Die Saarlouiser Schneiderin Dagmar Latz bei der Arbeit in ihrem Nähatelier Kittel-Couture. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Weg vom altbackenen Image, hin zum Kultstatus: Das erträumt sich Dagmar Latz für die Kittelschürze. Was früher das Kleidungsstück der saarländischen Hausfrau war, soll nun salonfähig werden. Daran arbeitet die Schneiderin in ihrer Heim-Werkstatt in Fraulautern in der Alte-Post-Straße.

Mit 15 Jahren begann Dagmar Latz ihre Schneiderlehre in Völklingen, mit 18 Jahren zog sie in die weite Modewelt : Erst nach München, wo sie unter anderem bei Bogner schneiderte, dann folgten Stationen unter anderem in Brüssel, Zürich, Köln und Stuttgart. "Ich kenne mich auf dem Modemarkt wirklich aus", schmunzelt sie. Mit ihren beiden Kindern hat es die 44-jährige Saarländerin inzwischen wieder nach Saarlouis verschlagen. Aber kreativ sein will sie weiterhin: Nun mit eigenem Label, der "Kittel-Couture".

"Was gibt es eigentlich, was es noch nicht gibt?", überlegte sich Latz vor etwa einem Jahr. Weil sie selbst auch gerne kocht, kam sie schnell darauf: Eine moderne und schicke Schürze. Die Idee reifte, sie entwarf mehrere Modelle für Damen, dann auch für Kinder und Männer. "Die Schnitte sind dabei die hohe Kunst", erklärt sie. Dabei lässt sie sich gern noch von ihrer alten Lehrmeisterin unterstützen.

Die Schürzen werden nach Bestellung gefertigt, auch nach Maß, betont Latz. Gut 50 verschiedene Stoffe hat sie auf Lager, derzeit bietet sie 15 verschiedene Modelle für Kittel , Kleider und Westen an. Die Preise liegen zwischen 80 und 160 Euro. Echte Wertarbeit sind die handgefertigten Unikate, das ist Latz wichtig: "Die hat man ein Leben lang."

Ihre Kittel vertreibt Latz nun seit drei Wochen in ihrem Online-Shop. Ein eigener Laden, das wäre schön, sagt sie, doch noch nicht finanzierbar. "Ich muss mir erstmal einen Namen machen. Und so kann ich erst mal sehen, was sich online gut verkauft und auch an wen", erklärt sie. Gleichzeitig will sie ihre Schürzen auch vereinzelt in regionalen Geschäften anbieten; so gibt es sie etwa schon im Hofladen des Marienhofs in Gerlfangen.

kittelcouture.de

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