Keine Rede von gleichen Gehältern für Mann und Frau
Kreis Saarlouis · "Lebendige Statuen " machen auf Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern aufmerksam. Frauen werden selbst bei gleicher Qualifikation und gleicher Tätigkeit durchschnittlich sieben Prozent schlechter bezahlt als Männer. Auf diesen Verdienstunterschied macht die Aktion "Lebendige Statuen " des Frauennetzwerks im Landkreis Saarlouis aufmerksam.
Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit verdient beispielsweise ein Versicherungskaufmann im Schnitt 4573 Euro brutto monatlich, während eine Versicherungskauffrau sich mit 3827 Euro zufrieden geben muss. Das entspricht 16,3 Prozent Gehaltsunterschied. Das statistische Bundesamt beziffert die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern derzeit sogar auf 21 Prozent. Für diese Lücke gibt es außer dem Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen in gleichen Positionen weitere Ursachen. Dazu gehören die schlechtere Bezahlung in klassischen Frauenberufen wie etwa in der Pflege, die Unterrepräsentanz in Führungspositionen, die vermehrte Beschäftigung in Teilzeit und Mini-Jobs.
Geringer Verdienst führt zu geringer Rente. Viele Frauen sind von Altersarmut betroffen. Deshalb setzt sich das Frauennetzwerk für die Anerkennung und Aufwertung frauentypischer Berufe ein. Weitere konkrete Forderungen des Frauennetzwerkes lauten: gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, durchschaubare Tarifverträge sowie die Abschaffung der Mini-Jobs und der steuerlichen Fehlanreize.