Katholische Frauen helfen den „freien Frauen von Rojava“

Saarlouis · Sie sind stark, haben aus ihrer Verzweiflung Kraft gezogen und nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand: Die Frauen aus Rojava, einer Region im Norden Syriens. Ihre Geschichte erzählt ab 8. März eine Ausstellung im Saarlouiser Rathaus.

 Große Armut und Not prägen den Alltag der Frauen und Kinder in Syrien. Foto: Ibrahim/dpa

Große Armut und Not prägen den Alltag der Frauen und Kinder in Syrien. Foto: Ibrahim/dpa

Foto: Ibrahim/dpa

Denn die Frauen im fernen Syrien erhalten nun Unterstützung aus dem Bistum Trier. Der Diözesanverband der Katholischen Frauen Deutschlands (kfd) hat sich entschlossen, für drei Jahre die "Stiftung der Freien Frau in Rojava" mit einem Spendenprojekt zu fördern und begleitet dieses mit einer Ausstellung. "Die Arbeit der Stiftung hat uns sehr imponiert. Sie richtet sich an Frauen und ihr Ziel ist Hilfe zur Selbsthilfe", erklärt kfd-Vorstandsmitglied Rita Ney aus Saarlouis. Darum sei die Wahl leicht gefallen.

Doch was macht die "Stiftung der Freien Frau in Rojava" genau? Sie hat 2014 begonnen, Frauen-Projekte in den vom Islamischen Staat angegriffenen und von Armut und Embargo betroffenen Regionen Syriens aufzubauen. Im Zentrum steht dabei basisdemokratische Selbstverwaltung, die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Aber auch das Einrichten von Frauenräten und -initiativen gehört dazu und somit auch das Ablösen patriarchaler Strukturen.

"Das ist ungewöhnlich, aber notwendig, da in dieser Region viele Männer im Krieg gefallen sind oder sich noch im Krieg befinden und die Frauen auf sich gestellt sind", erklärt Ney.

Die Stiftung habe bis jetzt in der Region unter anderem ein Frauen-Gesundheitszentrum aufgebaut, über hundert Aus- und Fortbildungen im Gesundheitsbereich angeboten. Außerdem hat sie fünf Vorschulen und eine Schneiderei eröffnet.

Die kfd möchte mit den in den kommenden drei Jahren gesammelten Spenden weitere Gesundheits-Projekte unterstützen.

Mit der "Stiftung der Freien Frau in Rojava" sucht sie noch Ärzte, Pflegekräfte, Physio- und Ergotherapeuten, die befristet vor Ort die Arbeit mittragen. "Es gibt dort zum Beispiel kaum gynäkologische Angebote durch Frauen, deshalb ist es notwendig, Frauen in der Geburtshilfe auszubilden", erklärt Ney. Der Anstoß zur Selbsthilfe, so ihr Fazit, könne ein Schritt in eine bessere Zukunft für Rojava sein.

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Öffnungszeiten Ausstellung: "Hoffnung auf Zukunft. Leben im Krieg. Nord-Syrien, West-Kurdistan" von Mittwoch, 8. März (Eröffnung um 18 Uhr), bis Freitag, 17. März, im Rathaus Saarlouis. Spenden sind auf dieses Konto möglich: PAX-Bank Trier IBAN: DE32 3706 0193 3003 0300 15, BIC: GENODED1PAX, Stichwort: Rojava - Syrienprojekt

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