„Jupsons“ erklären Parkinson
Saarlouis · Die „Jupsons“ sind die Helden eines neuen Zeichentrickfilms, der jetzt Premiere feiert. Die „Jupsons“ sind Menschen wie du und ich – oder beinahe: Denn der Vater hat Parkinson. Heute ist die Premiere in Saarlouis.
Jung und Parkinson, das ist oft eine schwierige Situation. Jung und Parkinson, das ist aber auch der Name eines Vereins, der ausgesprochen offensiv und kreativ mit dem Thema umgeht. Ansprechpartner sind dabei gleichermaßen Betroffene und deren Familienangehörigen, aber auch die breite Öffentlichkeit.
Mit den "Jupsons" will der Verein primär Kinder ansprechen. In diesem Zeichentrickfilm wird die Erkrankung auf kindgerechte Art und Weise erklärt. "Ziel und Botschaft muss es sein", sagt Rainer Stüber, 41, aus Naurath/Wald, der Vorsitzende der agilen Selbsthilfe-Organisation, "dem Kind einen angstfreien Umgang mit Parkinson zu ermöglichen. Es sollte deshalb die Krankheit und deren Symptome kennen, um bestimmte Verhaltensweisen seiner Eltern oder des kranken Elternteils zu verstehen. Es soll vor allen Dingen erfahren", sagt Stüber, "dass Parkinson keine Erkrankung ist, vor der man Angst haben muss."
Zwingend notwendig ist dabei nach Aussage von Frank Michler, 44, aus Saarlouis , dem zweiten Vorsitzenden von Jung und Parkinson, eine positive Botschaft. "Ein Kind von fünf Jahren ist noch viel zu jung, um den Schrecken dieser Erkrankung zu erfahren", führt er weiter dazu aus. "Ein Kind braucht Zuversicht und Normalität so gut es eben möglich ist", betont er. "Ein Film muss deshalb vermitteln", so wieder Rainer Stüber, "dass Parkinson nichts Schlimmes ist". Ein Aufklärungsfilm über eine Erkrankung, die genau vor dieser Angst macht, hat nach seiner Meinung seinen Sinn verfehlt.
So zeigen die "Jupsons" auf verständliche Weise die grundsätzlichen Merkmale von Parkinson auf und vermitteln Zuversicht. Was ist Parkinson, was macht Parkinson und wie wird Parkinson behandelt? Über diese Fragen erfährt das Kind, was Parkinson ist und erkennt möglicherweise verschiedene Symptome wieder. Zuversicht ersetzt Angst, wenn es vermittelt bekommt, dass Papa oder Mama wieder "gesund wird", bestimmte Dinge aber bleiben. So versteht das Kind, warum Ruhepausen und Erholungsphasen der Betroffenen notwendig sind, und sie begreifen dann auch, warum Papa oder Mama keinen Sport mehr treiben und auch nicht mehr arbeiten kann.
Heute feiert der Film im Kreis geladener Gäste im Saarlouiser Rathaus seine Premiere. Gedreht wurden die "Jupsons" in Köln, vertont von Musiker Herry Schmitt aus Gisingen. Gesprochen wurde der Zeichentrickfilm von Katharina Jücker, 14, aus Trier.
Infos bei Rainer Stüber, Telefon (0152) 22 80 74 08.
jungunparkinson.de