Jörg Arweiler streitet weiter für anonymes Bewerbungsverfahren

Kreis Saarlouis · Der Kreistag hat mit Mehrheit von CDU und SPD beschlossen, das von Pirat Jörg Arweiler vorgeschlagene anonyme Bewerbungsverfahren weiterhin nur beobachten zu wollen, statt das Verfahren einzuführen. „Der Kreistag hat damit eine wichtige Chance verpasst“, meint Arweiler.

Ein Bewerbungsverfahren, bei dem im Bewerbungsschreiben "auf die Angabe möglicherweise stigmatisierender Merkmale wie Name, Alter, Geschlecht, Herkunft oder äußeres Erscheinungsbild" verzichtet wird, unterstreiche, dass die berufliche Qualifikation im Mittelpunkt stehen muss.

Die Piraten, sagt Arweiler, werden sich weiter für die Einführung dieses Bewerbungsverfahrens einsetzen. Verwaltungen, die es anwenden, könnten auch Vorbild für die private Wirtschaft werden. Mal langsam. Das muss man, meine ich, etwas genauer bedenken. Die Grundidee, dass bei der Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern um eine Stelle ausschließlich sachliche Belange Ausschlag geben sollen, hört sich gut an. Bei Orchestern zum Beispiel gibt es das: Nur nach dem Eindruck durchs Gehör wird das neue Mitglied ausgesucht.

Für viele andere Stellen braucht es aber nicht nur den Klang des Instruments. Herkunft und Name dürfen keine Rolle spielen. Aber "möglicherweise stigmatisierende Merkmale" wie Alter, Geschlecht und äußeres Erscheinungsbild außer Acht lassen zu müssen, will ich mir nicht vorschreiben lassen. Keine Diskriminierung - das ist eine absolut berechtigte Forderung. Aber völlige Gleichmacherei aller Eigenschaften kann nicht die Alternative sein.

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