Natur Umweltminister gibt mehr als 100 000 Euro für Artenschutz-Projekt

Saarlouis · Saar-Jäger wollen viele heimische Tierarten wieder ansiedeln. Das Umweltministerium zahlt fast alles.

 Pestizide auf intensiv genutzten Feldern: ein Grund für den Rückgang vieler Arten.

Pestizide auf intensiv genutzten Feldern: ein Grund für den Rückgang vieler Arten.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Das saarländische Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz beteiligt sich mit rund 103 000 Euro am Projekt „Artenreiche Kulturlandschaft im Landkreis Saarlouis“. Jägerinnen und Jäger der Kreisgruppe Saarlouis der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) haben dieses Projekt ins Leben gerufen. Die geplanten Maßnahmen reichen von der Anlegung von Musterbiotopflächen bis zur Anschaffung von Kunstbauten als Nisthilfen. Das Ministerium übernimmt 85 Prozent der Gesamtkosten.

Hintergrund: Seit einigen Jahren ist ein drastischer Rückgang der Population der typischen Tierarten der Feldflur zu beobachten. Betroffen sind insbesondere Rebhuhn, Feldlerche, Fasan und Hase aber auch eine Vielzahl von Insekten, Schmetterlingen und Kleinlebewesen. Dieser Entwicklung soll das Projekt entgegenwirken.

„Ziel ist es, die Lebensgrundlage der Niederwildbestände und der sonstigen Bodenbrüter und Offenlandbewohner zu verbessern“, sagte Staatssekretär Roland Krämer. „Mit der Schaffung geeigneter Habitatflächen soll die Wiederansiedlung aller in der Vergangenheit hier heimischen Arten ermöglicht werden.“

Im Rahmen des Projektes ist ein anderthalbjähriges Monitoring des Biologen und Ornithologen Dr. Ralf Kohl vorgesehen. Es soll Rückschlüsse über die aktuelle Situation der Bodeninsekten und Vögel, in der Agrarlandschaft zulassen.

Als Hauptursache des Artenschwunds gelten das Fehlen oder der Rückgang der zur Aufzucht benötigten tierischen Nahrung, der Lebensraumverlust durch fortwährenden Flächenverbrauch und der bestehende Druck durch Raubwild, teilte das Umweltministerium mit.

(we)
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