Impressionen vom Wahltag Großer Andrang in den Wahllokalen

Wallerfangen · In Wallerfangen zeichnete sich am Nachmittag eine hohe Wahlbeteiligung ab. Wir haben uns in den Wahllokalen der Gemeinde umgesehen.

 Zum ersten Mal hat Gianna Engel (links) Zeit, selbst wählen zu können, „ein besonderer Moment“, sagt sie. Sonst war sie immer im Ausland und stimmte mit Briefwahl ab. (rechts) Die beiden Wahlhelfer Martin Lurson und Frederik Heinrich.  Foto: Leistenschneider

Zum ersten Mal hat Gianna Engel (links) Zeit, selbst wählen zu können, „ein besonderer Moment“, sagt sie. Sonst war sie immer im Ausland und stimmte mit Briefwahl ab. (rechts) Die beiden Wahlhelfer Martin Lurson und Frederik Heinrich. Foto: Leistenschneider

Foto: Tina Leistenschneider

Informiert hat er sich im Fernsehen, die Werbeflyer habe er nicht beachtet. Viel über Politik hat Alexa Leinen zu Hause diskutiert. Denn ihr Sohn steht auf der Gemeinderatsliste zur Wahl. „Dadurch hat sich mein Interesse an Politik verstärkt“, sagt sie. Über das Wahlprogramm der Parteien hat sie sich im amtlichen Mitteilungsblatt und in der Saarbrücker Zeitung informiert. Bei der Wahl bleibt sie aber ihrer Linie treu.

Mit Kaffee und Kuchen versucht St. Barbara die Wahlbeteiligung hochzutreiben, gegen 15 Uhr liegt sie bei über 60 Prozent. „Ich rechne mit über 70 Prozent“, sagt Orts- und Wahlvorsteher Stefan Schirra (SPD), 650 Bürgerinnen und Bürger haben im Gemeindehaus die Wahl. „Sie kommen wellenmäßig“, sagt Schirra. „Viele sind angesichts der Vielzahl der Wahlzettel überrascht.“ Da passiere es auch mal, dass sich jemand verschreibe und einen neuen Zettel brauche, erzählt Schirra. Dafür liegen ausreichend Wahlzettel parat. Was ihm dabei auffällt? „Manche beschweren sich wegen dem Bleistift, der in der Wahlkabine liegt“, erzählt er. Sie halten den nicht für dokumentenecht, befürchten so eine Wahlmanipulation. Allerdings sind die Wahlvorstände mit Vertretern unterschiedlicher Parteien besetzt, und die Auszählung erfolgt öffentlich. Eine Manipulation ist daher ausgeschlossen.

Zum ersten Mal wählen darf Luca Schwarz. „Das war ungewohnt“, sagt der 18-Jährige. Warum er davon Gebrauch macht? „Weil ich meine Stimme nutzen will, damit die großen Parteien nicht weiter wachsen“, sagt er, gewählt habe er aber aus dem Bauch heraus.

Dicht an dicht drängen sich Wahlberechtigte unterschiedlichen Alters in der Gemeinschaftsschule „Schule am Limberg“ in Wallerfangen, auch hier müssen sie hin und wieder einige Minuten warten, bis eine der drei Wahlkabinen frei ist. Gegen 16 Uhr „hat genau die Hälfte gewählt“, sagt der stellvertretende Wahlvorsteher, Wolfgang Kiefer, mit der Briefwahl sei man bei über 70 Prozent. „Es läuft gut, wir können zufrieden sein“, sagt er. Größter Andrang war mittags nach der Messe und zwischen 14 und 15 Uhr, gegen 16 Uhr wird es spürbar weniger.

„Ich finde es wichtig, für die Zukunft wählen zu gehen“, sagt Alexander Hoffeld, der sich für viele politische Themen interessiert, besonders für den Umweltschutz. Außerdem finde er, „dass viele politische Posten falsch besetzt sind“, sagt der 19-Jährige. Mit seiner Stimme will er dagegen etwas tun, daher „weiß ich, wen ich wähle“, sagt er.

 Melanie Both (links) hilft Anne-Marie Marion beim Einwerfen ihrer Stimmzettel.  Foto: Leistenschneider

Melanie Both (links) hilft Anne-Marie Marion beim Einwerfen ihrer Stimmzettel. Foto: Leistenschneider

Foto: Tina Leistenschneider

Bevor die Wahllokale schließen, findet auch Gianna Engel ihren Weg zur Wahlurne. „Ich komme direkt von der Arbeit“, erzählt sie, seit fünf Uhr ist sie auf den Beinen. „Die letzten Male war ich immer im Ausland und musste Briefwahl beantragen“, sagt sie, heute habe sie endlich Zeit, selbst direkt wählen gehen zu können. „Zum ersten Mal“, sagt sie lächelnd, „ein besonderer Moment“.

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