In der Vorweihnachtszeit versenden viele von uns die Weihnachtskarten mit Weihnachtsgrüßen, heute auch gerne in elektronischer Form.

Der Heilige Abend (Wigilia) hat seinen Ursprung in der frühchristlichen Tradition. Die Adventszeit ist die Vorbereitung auf Weihnachten - es ist Fastenzeit. Die Tradition besagt, dass an Heiligabend zwölf Gerichte serviert werden, die symbolisch für die Monate eines Jahres und der zwölf Apostel Christi stehen. Viele glauben daran, dass diese Vielfalt der Speisen für das folgende Jahr mehr Wohlstand für die Familie bringt.

Ein ebenso fester Bestandteil des polnischen Weihnachtsessens ist ein zusätzliches Gedeck, das an die Verstorbenen erinnern soll und für den Fall, dass ein unerwarteter Gast oder Bedürftiger an die Tür klopft.

Eine sehr schöne Tradition an diesem besonderen Abend ist die Teilung einer geweihten Oblate - als Zeichen der Versöhnung, der Liebe, der Freundschaft und des Friedens. Jeder bricht sich ein Stückchen der Oblate ab und teilt sie mit allen Anwesenden, wobei man sich gegenseitig die Erfüllung aller Wünsche ausspricht.

Natürlich darf der Christbaum auch nicht fehlen. Die Tradition des Schmückens des Tannenbaumes kam aus Deutschland nach Polen.

Nach dem festlichen Abendessen gehen wir dann in die Kirche, in die so genannte Christmette. Diese besondere heilige Messe wird um Mittenacht zelebriert und wird als die wichtigste Tradition der Weihnachtszeit in Polen angesehen. Die Christmette wird immer eröffnet mit dem Weihnachtslied: "Wród nocnej ciszy gos siê rozchodzi" - "In nächtlicher Stille den Hirten kam zu Ohren eine Stimme, die sprach: Gott ist heut geboren".

Und wir können uns sowieso kein Weihnachten vorstellen ohne die Weihnachtslieder.

Diese werden nicht nur in der Kirche sondern auch bei uns zu Hause mit der Familie gesungen. Wir wünschen allen "Wesoych wit" - Frohe Weihnachten! pum