„Ihr seid das Gegenteil der Ich-AG“

Überroth/Kreis Saarlouis · Der Vorstand wurde neu gewählt, Arbeiterlieder gesungen und Jubilare geehrt. Als Gastredner sprach Eugen Roth bei der Mitgliederversammlung der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), Ortsgruppe Eckstein, im Überrother Dorfgemeinschaftshaus.

 Die Jubilare freuten sich über die Anerkennung bei der Mitgliederversammlung der IGBCE-Ortsgruppe-Eckstein in Überroth. Foto: Faber

Die Jubilare freuten sich über die Anerkennung bei der Mitgliederversammlung der IGBCE-Ortsgruppe-Eckstein in Überroth. Foto: Faber

Foto: Faber

90 Besucher waren zur Mitgliederversammlung der IG BCE-Ortsgruppe-Eckstein ins Dorfgemeinschaftshaus Überroth gekommen. Viktor Schug wurde bei der Neuwahl des Vorstandes für weitere vier Jahre zum Vorsitzenden der Ortsgruppe gewählt. Seine Stellvertreter sind Jutta Heinz und Bernd Zimmer.

Im Mittelpunkt der Versammlung stand die Jubilarehrung. Dazu hielt der Landesvorsitzende Saar des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Eugen Roth , die Laudatio in Form einer Brandrede. Der 59-jährige Gewerkschafter blickte zurück und wetterte auf die Einführung der Agenda 2010 . "Das war ein fürchterlicher Fehler", kritisierte er. Die Agenda 2010 war eine der umstrittensten Dinge, die die Rot-Grüne Bundesregierung auf den Weg gebracht hat. Zwischen 2003 und 2005 wurden viele Dinge dieser Agenda umgesetzt. Roth pflückte aus der Reform das Modell der Ich-AG heraus. "Das wäre der Tod der Solidarität gewesen, wenn sich dieses Modell durchgesetzt hätte", meinte Roth. Die Jubilare, die er später ehrte, bezeichnete er als Gegenentwurf zur Ich-AG. "Ihr habt Euch solidarisch im Arbeitsleben durchgesetzt, alles andere ist auf dem Müll gelandet", stellte er fest.

Als Ausgleich zu den jährlichen Prognosen der fünf Wirtschaftsweisen forderte er, dass zudem fünf Sozialweisen zu Wort kommen müssten. Für gute Arbeit und gute Rente, eines der zentralen Themen im Wahlkampf, plädierte er mit Nachdruck. "Die Rente muss reichen", so Roth. Er forderte auch eine bessere Absicherung für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht bis zum Rentenalter arbeiten können. Schon jetzt würden sechs bis sieben Prozent der Arbeitnehmer über das Rentenalter hinaus arbeiten. Die Gewerkschaften wollen das gesetzliche Rentenniveau stabilisieren und zusätzlich langfristig erhöhen. "Seit 2000 ist das Rentenniveau um zehn Prozent gesunken, bis 2030 wird es um weitere acht Prozent sinken", befürchtet der SPD-Politiker. Wenn die Politik jetzt handele, könne der Sinkflug gestoppt werden.

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Auf einen Blick Ehrungen: 75 Jahre: Edmund Gross, Schmelz, Norbert Herrmann, Schmelz, 65 Jahre: Alban Herrmann, Schmelz, Alois Jaeckel, Tholey Karl Blug, Tholey, Wilhelm Scholl, Tholey, 60 Jahre: Herbert Schumacher, Schmelz, 40 Jahre: Georg Himbert , Tholey, Toni Staudt, Schmelz, Gerhard Lennartz, Schmelz, Alfred Zimmer, Schmelz, Winand Eschweiler, Schmelz, Viktor Schug, Tholey, Helmut Wenisch, Tholey, Willibrord Sturm, Wadern, Jürgen Behrendt, Schmelz, Ludwin Wilhelm, Schmelz, Joachim Hoffmann, Schmelz. frf

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Am Rande Der neu gewählte Vorstand IGBCE-Ortsgruppe-Eckstein für die kommenden vier Jahre: Viktor Schug, Vorsitzender, Bernd Zimmer, Stellvertreter, Jutta Heinz, Stellvertreterin, Gottfried Backes, Kassierer, Carmelo Inzalaco, Schriftführer, Harald Hero, Bildungsobmann, Tim Poerschke, Jugendleiter, Peter Koch, Seniorenbeauftragter, Rainer Himbert, Helmut Türk, Jürgen Braun, Dieter Lenhof, Michaela Staudt, Klaus Ahrens, Peter Kuhn, Winand Eschweiler, Bernhard Johann, alle Beisitzer, Joachim Biehl, Johannes Niehren, Oswald Johann, Alois Kirsch, alle Revisoren. Derzeit zählt die Ortsgruppe Eckstein 400 Mitglieder. frf

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