„Ich fürchte mich nicht“

Saarlouis · Heute ist einmal mehr ein Freitag, der 13. Ein Unglückstag. Sagt man so. Aber: Besondere Vorsicht will am heutigen Tag eigentlich niemand walten lassen, ergab eine Straßenumfrage.

 Jürgen Wagner

Jürgen Wagner

"Das wird ein ganz normaler Tag", sagt Petra Mang. Vor Freitag, dem Dreizehnten, habe sie keine Angst. Sie amüsiere sich eher über abergläubische Mitmenschen, erzählt sie bei einer Straßenumfrage der Saarbrücker Zeitung. Das sei "Quatsch, Unsinn", pflichtet ihr Volker Theobald bei. Aberglaube ist für den Saarlouiser kein Thema. Was auch immer passiere, das sei dann halt "Schicksal oder Zufall".

Noch weiter geht Jürgen Wagner aus Britten. Der Aberglaube selbst bringe Unglück, meint er. Für ihn hat Freitag, der 13., keine Bedeutung, "außer, dass das Wochenende beginnt". Und Robert Koch, ebenfalls aus dem nördlichen Saarland, betont: "Es kommt sowieso alles, wie es kommen muss." Ihm sei noch kein Unglück an einem Freitag, dem 13., passiert, deshalb glaubt er auch nicht daran.

Ebenso wenig wie Jasmin Braun an das "Gerücht von Freitag, dem Dreizehnten" glauben mag. "Manche machen sich selbst verrückt", ist die Frau aus Saarlouis überzeugt. Sie selbst habe eine schwarze Katze, gehe unter Leitern durch und auch ein zerbrochener Spiegel habe kein Unglück gebracht.

"Ich habe sogar schon mal meinen Geburtstag vorgefeiert", setzt Steffi Kiefer noch einen drauf. Der Aberglaube lasse in der heutigen Zeit ebenso nach wie der Glaube und die Bindung an die Kirche, sieht sie als Ursache für das Ergebnis der SZ-Umfrage.

"Das hört sich spontan nach Unglückstag an", sagt Silke Philippi. Sie lasse sich persönlich zwar nicht davon beeinflussen, aber "unwillkürlich hat man es doch im Hinterkopf", kann sich die Saarlouiserin nicht ganz frei machen. "Ein wenig abergläubisch" sei sie schon, räumt die junge Frau ein. "Am Mondeinfluss und am Karma kann schon was dran sein".

Dass es gleich im ersten Monat des neuen Jahres einen Freitag, den Dreizehnten, gibt, war Petra Klein aus Überherrn gar nicht bewusst. Abergläubisch sei sie sowieso nicht, "aber jetzt muss ich wohl doch aufpassen", sagt sie mit einem Augenzwinkern.

Und fröhlich lächelnd erklärt Monika Birkelbach aus Saarlouis : "Ich liebe Freitag, den Dreizehnten." Die Zahl 13 begleite sie schon sehr lange, ob als Hausnummer oder auf ihrem Auto-Kennzeichen. Sie sehe das als bewussten Kontrapunkt zum Aberglaube , um damit klarzustellen: "Ich fürchte mich nicht."

Zum Thema:

 Monika Birkelbach

Monika Birkelbach

 Robert Koch

Robert Koch

 Silke Philippi

Silke Philippi

 Volker Theobald Fotos: A. Künkeler

Volker Theobald Fotos: A. Künkeler

Auf einen Blick Im Volksglauben bringt dieser Tag, den es ein- bis dreimal jährlich gibt, Unglück. Woher der Aberglaube stammt, ist unklar. Sowohl der Freitag wie auch die Zahl "13" gelten schon für sich genommen als Unglückssymbol. Die Kombination der beiden Symbole erscheint daher besonders bedrohlich. Der Freitag wird abgeleitet vom Tag der Kreuzigung Jesu, dem Karfreitag, aber auch vom Börsenkrach 1929, dem "Schwarzen Freitag". Die "13" war im deutschen Volksmund das "Dutzend des Teufels", als die Zahl nach der als Zahl der Vollkommenheit geltenden zwölf. In anderen Kulturen gilt die "13" aber auch als Glückssymbol. Als "Datum des Schreckens" wird Freitag, der 13., erstmals mit dem gleichnamigen Börsenroman des US-Amerikaners Thomas W. Lawson im Jahr 1907 bekannt. Der Bekanntheitsgrad und der Aberglaube steigern sich in Deutschland durch zwei Filme mit dem Titel "Freitag, der 13." von Richard Oswald (1916) und Erich Engels (1944). Nicht überall gilt Freitag, der 13., als Unglückstag, in Italien ist es Freitag, der 17., und in anderen Ländern wird Dienstag, der 13., als Unglückstag betrachtet. ajk

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