Heimatgeschichte aus 180 Jahren auf 40 Seiten

Saarlouis · Bis nach Japan, Kanada und Venezuela reicht das Interesse am „Lisdorfer Heimatblatt“. Das berichtete am Montagabend Heiner Groß im Empfangssaal des Saarlouiser Rathauses bei der Vorstellung der 21. Ausgabe des Heimatblatts.

 Ihr 21. „Lisdorfer Heimatblatt“ stellten Mitglieder des Vereins für Heimatkunde Lisdorf zusammen mit Bürgermeisterin Marion Jost (2.v.r) im Saarlouiser Rathaus vor. Foto: Johannes A. Bodwing

Ihr 21. „Lisdorfer Heimatblatt“ stellten Mitglieder des Vereins für Heimatkunde Lisdorf zusammen mit Bürgermeisterin Marion Jost (2.v.r) im Saarlouiser Rathaus vor. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Seit 1999 erscheint das "Lisdorfer Heimatblatt". "In manchen Jahren zwei- bis dreimal", sagte Heiner Groß, Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Lisdorf.

Zusammen mit weiteren Mitgliedern stellte er die 21. Ausgabe vor. Auf 40 Seiten stehen Ereignisse aus rund 180 Jahren Heimatgeschichte . Ältestes Thema ist die 1835 in Lisdorf entstandene Ackerbauschule. Gegründet von Pfarrer Johann Anton Josef Hansen war sie die erste ihrer Art im damaligen Preußen. Abgedruckt ist diese Episode als Comic des Zeichners Bernd Kissel . "Nun steht auch der vierte Stadtteil, Lisdorf in Flammen", heißt es in einem Tagebuch zum 25. Dezember 1944. Die Geschehnisse von Dezember 1944 bis Januar 1945 in Saarlouis sowie Lisdorf beleuchten Einträge von Schwester Botwida.

Sie gehörte zu sieben Waldbreitbacher Franziskanerschwestern im Elisabeth-Krankenhaus. Ihr bislang unbekanntes Zeitdokument hat der Historiker Professor Dr. Thomas Gergen aufgespürt. Wäsche waschen war einmal zeitraubende Handarbeit. Zur Entlastung der Hausfrauen errichtete die Raiffeisenkasse in Lisdorf eine Gemeinschaftswaschanlage, die 1957 eröffnet wurde. Zu ihr gehörten Trommelwaschmaschinen sowie eine Mangel- und Bügelstube. Doch nach der Rückgliederung an die BRD 1959 fielen die Preise auch für Waschmaschinen . Als Folge wurde die Gemeinschaftswaschanlage 1967 geschlossen.

Auch über das Leben von Anna Klein-Berdin berichtet das "Heimatblatt". Sie war Wirtin des "Dorfkrug" im Ortsteil Holzmühle. Die Mundartseite lässt sich über das Wort "bissin" (bisschen) aus, historische Fotos zeigen Hochzeiten aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, und Berichte geben Eindrücke von Fahrten zur Festung Neuf-Brisach sowie zur Nero-Ausstellung in Trier wieder.

Das neue "Lisdorfer Heimatblatt" erscheint in einer Auflage von 1260 Exemplaren. Für drei Euro ist es in Buchhandlungen sowie in Lisdorfer Geschäften und Bankfilialen erhältlich.

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