Hansi nimmt die Politik aufs Korn

Roden. Als "Rodeka" hatten sich die Rodener Pioniere der Faasend zur Aufgabe gemacht, das Brauchtum Karneval zu pflegen

 Hans Werner Strauss als der scheinheilige St. Hansi ließ im liturgischen Gesang seine Erlebnisse als Engel Revue passieren. Foto: Heike Theobald

Hans Werner Strauss als der scheinheilige St. Hansi ließ im liturgischen Gesang seine Erlebnisse als Engel Revue passieren. Foto: Heike Theobald

Roden. Als "Rodeka" hatten sich die Rodener Pioniere der Faasend zur Aufgabe gemacht, das Brauchtum Karneval zu pflegen. Das Aushängeschild der Karnevalisten, die heute als Karo Blau-Gold Roden das närrische Jubiläum von 5x11 Jahre feiern, ist die "funktionierende Gemeinschaft, die mit Spaß und Elan trotz der großen Konkurrenz aus der Unterhaltungsindustrie bestehen kann", wie der Präsident Hans-Werner Strauß meinte.Und mit Spaß und Elan zündete Karo am Samstag zur Jubiläumsveranstaltung im Kulturhaus ein närrisches Feuerwerk, das die Gäste bis weit nach Mitternacht fesselte. Es war auch der Präsident selbst, der nach vielen Jahren der Abstinenz zum Jubiläum wieder einmal in die Bütt stieg. Als "der scheinheilige St. Hansi", ein Engel, der wieder auf die Erde zurückkehren durfte, zeigte er sich erstaunt darüber, was in Roden und der Welt während seiner Abwesenheit alles passiert ist. "Christian heißt der Gesalbte, doch heute ist Christian der Geschmierte", lobpries er in einer Art liturgischen Gesangs. Und legte in Sachen Wulff-Affäre nach: "Der Mann vom Stamme der Nimmes, der Mann für alle Fettnäpfchen."

Die Politik geriet ins Visier des scheinheiligen Hansis, und da ließ sein Sprechgesang auch kein gutes Haar an der Stadtpolitik. "Durch die Bevölkerung geht ein Riss", sang er und meinte damit die Diskussion in Beaumarais über die Baumpflanzaktion. Und der Schuldige war schnell gefunden, nämlich Grünen-Landeschef Hubert Ulrich, der die Bäume überall in der Hauptstraße will, nur nicht vor seiner eigenen Haustür.

Seine Rückkehr auf die Erde wurde vom närrischen Publikum tüchtig gefeiert. Tosenden Applaus gab es auch für den Auftritt zweier "Opernstars", und das waren niemand Geringeres als Montserrat Caballé (Judith Landry) und Plácido Domingo (Bernd Schleich). Die beiden schmetterten Faasendlieder im klassischen Stil, im Hintergrund spielte das "Streichquartett" der Löffelgarde. Das Programm zur närrischen Jubiläumssitzung war voll gespickt mit witzigen Büttenreden, unterhaltsamen Sketchen, schwungvollen Tänzen, Schunklern und stimmungsvollen Liedern.

saarbruecker-zeitung.de/

fastnacht2012

Auf einem Blick

Die Akteure des Abends: Tanz: Kindergarde, Juniorengarde, Prinzengarde, Adda Girls, Löffelgarde. In der Bütt: Guido Alt und Wolfgang Junk als klein Fritzchen und Liesel, Jugendrede mit Jonas Lay und Lea Schröder, Bernd Schleich als "En Rodener" und Plácido Domingo, Judith Landry als Montserrat Caballé, Elfriede Grimmelwiedich und Hans-Werner Strauss als der scheinheiliger St. Hansi. Gesang: Feez Käpp. Show-Act: Magic Artists. hth

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