Saarlouis Ein Klick ersetzt die Kleingeld-Suche
Saarlouis · Autofahrer können ab sofort in Saarlouis Parkgebühren auch digital per Smartphone-App „TraviPay“ bezahlen.
Wer bisher in Saarlouis Parkgebühren bezahlen wollte, brauchte dafür dringend Kleingeld. Seit gestern Morgen gehört das der Vergangenheit an. Nun geht das Ganze auch bargeldlos – und zwar per Mobiltelefon. Genauer: mit der Smartphone-App „TraviPay“. Die Stadt hat diesen Service zusammen mit dem Unternehmen Sunhill Technologies eingerichtet. Das Angebot gilt für alle 63 Automaten in Saarlouis.
Wichtig: Die App ist kostenfrei. Sie steht für IOS und Android zum Herunterladen bereit. An der Gebührenhöhe und -taktung ändert sich nichts. Und: Wer kein Smartphone besitzt oder aus anderen Gründen nicht digital bezahlen will, kann wie gehabt weiterhin mit Münzgeld bezahlen.
Und so funktioniert es: Der Nutzer lädt TraviPay herunter. Nach Verknüpfung mit der Mobilnummer und der Identifikation ist das System verfügbar. Auf einer Karte zeigt die App dem Autofahrer alle verfügbaren Parkzonen an. Danach wählt er, wo und wie lange er parken will – und bezahlt anschließend mit einem Klick auf das Display. Die Abrechnung erfolgt über die Prepaidkarte oder den Mobilfunkvertrag.
Dauert ein Arztbesuch oder Einkauf länger als die gewählte Parkdauer, kann der Nutzer jederzeit von unterwegs über die App das Parken verlängern und muss nicht extra zurück zum Parkplatz, um ein neues Ticket zu kaufen. Zehn Minuten vor Ablauf der Parkzeit erhält der Fahrer automatisch eine Erinnerung auf seinem Telefon.
Autofahrer, die noch ein älteres Mobiltelefon nutzen, sollten beachten: Das klassische Handy – nur mit SMS-Funktion, aber ohne die Möglichkeit, Apps herunterzuladen – ist für die neue Art des Gebührenzahlens ungeeignet. Handyparken per SMS ist in Saarlouis somit nicht möglich. Für Ordnungsamtsleiter Jürgen Theobald ist das verkraftbar: „Abgesehen davon, dass immer mehr Menschen ein Smartphone mit App-Funktion haben, ist Handyparken per SMS teurer, weil zusätzlich SMS-Kosten anfallen.“
Theobald ist mit der App sehr zufrieden. „Die Bürger und die politischen Gremien fordern das digitale Bezahlen seit Jahren“, sagt er. Mangels technischer Voraussetzungen konnte die Forderung jedoch lange nicht umgesetzt werden.
Die digitalen Möglichkeiten sieht Theobald positiv, weil sie Arbeit erleichtern. Beim Handyparken funktioniert auch die Kennzeichenabfrage elektronisch über das Smartphone. So können Mitarbeiter des Ordnungsamtes sehen, wer einen Parkschein digital gelöst hat und wen sie verwarnen müssen.
Bürgermeisterin und Finanzdezernentin Marion Jost freut sich darüber, dass das Bezahlen künftig bequemer wird. Sie wünscht sich möglichst viele Nutzer der App. Ihre Hoffnung ist, dass die Kleingeldmassen abnehmen und durch die neue Bezahltechnik langfristig keine Automaten mehr aufgebrochen und Geldkassetten gestohlen werden.
