Grüner Hofreiter zollt Merkel Respekt für Flüchtlingspolitik

Saarlouis · Beim 14. Politischen Aschermittwoch der Grünen in Saarlouis schlug Anton Hofreiter , Vorsitzender der Bundestagsfraktion, eher zornige als bissige Töne an. Vor allem das Gebaren von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU ) in der Flüchtlingskrise erboste ihn.

 Grünen-Bundestagsfraktionschef Anton Hofreiter sprach gestern Abend in Saarlouis.

Grünen-Bundestagsfraktionschef Anton Hofreiter sprach gestern Abend in Saarlouis.

Foto: bub

Wie solle dessen Forderung nach einer Obergrenze für Flüchtlinge denn umgesetzt werden? Solle man etwa mit Gummiknüppeln und Wasserwerfern auf die Flüchtlinge losgehen, sobald man die Obergrenze erreicht habe?

Kanzlerin Merkel zollte er hingegen Respekt dafür, dass sie eben diese Obergrenze ablehnt. Dass Deutschland voriges Jahr aber nicht "einmal ein paar 100 Millionen Euro" aufbrachte, um den Hunger in den Flüchtlingslagern in Syriens Nachbarländern zu bekämpfen, rügte er sehr scharf. Bei einem Haushaltsüberschuss von 12 Milliarden Euro, sei dies das Mindeste was Deutschland tun könnte.

Die Rede von Landeschef Hubert Ulrich war indes bereits stark vom anstehenden Landtagswahlkampf geprägt. Sein Fazit gestern Abend: Die Große Koalition habe keinerlei Schwerpunkte gesetzt, ein Regierungswechsel sei dringend notwendig. Sie habe kein Zukunftsbild, ganz im Gegenteil: Die Koalition setze die Zukunft des Landes aufs Spiel, indem sie etwa die Universität des Saarlandes in Saarbrücken kaputt spare. Besonders scharf schoss der Landeschef gegen "Umweltminister-Darsteller" Reinhold Jost (SPD ), dessen Handeln mit seriöser Umweltpolitik nichts zu tun habe. "So stelle ich mir Umweltpolitik in Entenhausen vor", sagte Ulrich.

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