Grüne: Luft in Fraulautern wird schlechter

Fraulautern. Die Grünen in Saarlouis kämpfen für ein Landschaftsschutzgebiet zwischen Fraulautern und Saarwellingen. Das Umweltministerium will den Schutzstatus aufheben. Grünen-Fraktionsvorsitzender Gabriel Mahren: "Mit dem Wegfall des Status verliert die Fraulauterner Wohnbebauung einen wichtigen ökologischen Puffer

Fraulautern. Die Grünen in Saarlouis kämpfen für ein Landschaftsschutzgebiet zwischen Fraulautern und Saarwellingen. Das Umweltministerium will den Schutzstatus aufheben. Grünen-Fraktionsvorsitzender Gabriel Mahren: "Mit dem Wegfall des Status verliert die Fraulauterner Wohnbebauung einen wichtigen ökologischen Puffer."Es gibt sechs EinwändeDas habe Folgen für Pflanzen und Tiere. Der Fraktionsvorsitzende: "Die Fläche von zirka 30 Hektarn stellt im ökologischen Flächenmanagement der Stadt eine wichtige Brücke zwischen Naturschutzgebiet Ellbachtal und dem Lachwald dar und hat letztlich eine bedeutende ökologische Schutzfunktion." Im hochindustriell belasteten Raum Saarwellingen/Fraulautern bedeute der Wegfall eine merkliche Verschlechterung der Umweltqualität, auch das angrenzende Naherholungsgebiet würde beeinträchtigt.Das Aufhebungsverfahren begann mit einem Antrag der Stadt Saarlouis, sieben Grundstücke in der Lachwaldstraße an der Richtung Saarwellingen gelegenen Seite trotz des Landschaftsschutzstatus als Bauplätze ausweisen zu dürfen. Bei der Antragsprüfung hat das Ministerium laut Sprecher Holger Zeck erstens festgestellt, dass dort bereits Flächen bebaut sind, unter anderem liege der Friedhof in dem Schutzgebiet. Und zweitens überschneide sich der Schutzstatus mit dem Landesentwicklungsplan Umwelt. Zeck: "Der Landesentwicklungsplan zeichnet die Fläche als Vorranggebiet für Gewerbe aus, das hat Vorrang vor dem Schutzstatus. Daher hat das Ministerium darum gebeten, den Antrag der Stadt zu erweitern." Auf genau 28,1Hektar. "Wir sind diesem Begehren gefolgt", sagt Jürgen Baus, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, Denkmalpflege und Umwelt in Saarlouis.In einem Antrag an den Stadtrat stellt die Grünen-Fraktion die Frage, wie die Bevölkerung darüber informiert worden sei. Laut Baus und Zeck waren die Pläne vom 6. Oktober bis zum 7. November im Rathaus einzusehen, in der Zeit reichten nach Angaben des Umweltministeriums Kammern und Verbände sowie eine Privatperson sechs Einwendungen gegen das Verfahren ein. Diese würden derzeit bearbeitet. Baus: "Wegen Anträgen wird das Landschaftsschutzgebiet auch Thema im Umweltausschuss am 2. Dezember oder im Stadtrat am 19. Dezember.""Gewerbe ist nicht geplant"Die Grünen fordern die Stadtverwaltung auf, die Aufhebung des Schutzstatus abzulehnen. Sie fürchten, dass sich Gewerbe oder Industrie auf der Fläche ansiedelt, was dem ohnehin "industriell belasteten Gebiet" weiter schade. Dazu Baus: "Konkret und aktuell ist dort kein Gewerbegebiet geplant. Ohnehin ist die Fläche schwierig für Gewerbe, weil es sich nur um einem schmalen Streifen handelt, in dem auch noch eine RWE-Trasse läuft."

StichwortEin Landschaftsschutzgebiet ist eine per Rechtsverordnung gegen willkürliche und verunstaltende Veränderungen geschützte Landschaft. Deren besondere Schönheit und Eigenart sollen erhalten werden. Der Naturhaushalt oder die Regeneration und nachhaltige Nutzung der Naturgüter sollen erhalten, entwickelt oder wiederhergestellt werden. Das Gebiet kann auch für die naturbezogene und naturverträgliche Erholung bedeutsam sein. Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung ist nicht eingeschränkt. So ein Gebiet erfüllt die strengeren Voraussetzungen für Naturschutzgebiete nicht, ist aber zur Erhaltung seines Charakters oder im Interesse der Tiere besonders geschützt (Quellen: Saarländisches Naturschutzrecht und Fachwörterbuch Vermessungswesen, www.geoinformatik.uni-rostock.de).mcs

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