Alle zwei Jahre üben sämtliche vier Freiwilligen Feuerwehren in Saarlouis im Rahmen einer gemeinsamen Großübung. Übungsort für die Wehren der Wachen Innenstadt, West, Ost und Lisdorf ist der Bahnhof Saarlouis . Reisende würden nicht aufgehalten, versichert Wehrführer Knut Kempeni, der Betrieb von Bussen und Bahnen laufe normal weiter. Die Übung, bei der man der Feuerwehr zusehen kann, teilt sich in drei Szenarien. In jedem Abschnitt bezieht die Wehr ein neues Fahrzeug oder ein neues Gerät ein.

Es beginnt um 16 Uhr mit der Simulation eines Brandes in einem mehrgeschossigen Gebäude im Bahnhofsbereich. Angenommen wird dabei: Erstens, viele Bewohner können sich wegen des Rauchs und des Feuers nicht mehr selbst retten. Zweitens, es gibt zu wenig Löschwasser. Deswegen wird ein neuer Wagen der Feuerwache West eingesetzt, der über 2000 Meter Schlauch verfügt.

Mit Szenario zwei ist die Feuerwehr laut Kempeni immer häufiger konfrontiert: Von der Terrasse eines Bahnhofsgebäudes müssen zwei Menschen liegend gerettet werden, einer von ihnen über 200 Kilo schwer. Das geht nur mit Hilfe einer Drehleiter und einer Schwerlast-Schleifkorbtrage, die 400 Kilo bewältigt. So eine Leiter gibt es bei der Feuerwache Ost seit Mai. Weiter gefahren wird dann mit einem Schwerstlast-Rettungswagen, wie der Löschbezirksführer Ost, Frank Lay, erklärt.

Regel-Herausforderung für die Wehr auch im dritten Teil: Autounfall, zwei Eingeklemmte. Geübt wird hier mit einem hydraulischen Rettungsgerät, über das seit kurzem alle vier Löschbezirke verfügen. Die gemeinsame Hauptübung der vier Wachen dient vor allem der Überprüfung des Ausbildungsstandes und der Leistungsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr.

Und was ist, wenn's brennt während der Großübung? Kempeni: "Dafür ist ein Bereitschaftszug während der Übung präsent."

Drei Kurzfilme haben zehn Mitglieder Saarlouiser Freiwilligen Feuerwehren gemeinsam selbst produziert, um jüngere Leute zwischen 16 und Mitte Dreißig Lust auf Mitarbeit zu machen. Die Filme von je einer Minute 15 Sekunden Länge werden am Samstag nach der Großübung in der Feuerwache Ost (Steinrausch) der Öffentlichkeit vorgestellt und dann freigeschaltet. Man wird sie im Internet und auf Youtube sehen können. Die Filme zeigen Feuerwehr-Schwerpunkte wie Brandbekämpfung, Befreien von Unfallopfern und technische Hilfe.

Die Bilder für die Filme stammen von Einsätzen und Übungen der Saarlouiser Wehren. Selbst die Musik wurde eigens für die Kurzstreifen komponiert.

Den Themen entsprechen fünf verschiedene Plakate (zum Beispiel "Einschneidende Erlebnisse" oder "Hoch hinaus") unter dem gemeinsamen Motto "Lust auf...". Sie sollen zum Beispiel in Geschäften aufgehangen werden. Ergänzt werden die Plakate durch einen Flyer zur schnellen Orientierung.