Grabsteine zum Mitnehmen

Saarlouis · Ein neuer Trend in der deutschen Trauerkultur: mobile Erinnerungszeichen. Erste Prototypen dieser Erinnerungszeichen haben jetzt die Saarlouiser Bildhauer Hassdenteufel und Kasakow bei einer Tagung studiert.

 Aktueller Trend: Mobile Erinnerungssteine, hier Beispiele von Hassdenteufel und Kasakow in Fraulautern. Foto: W.-M. Kasakow

Aktueller Trend: Mobile Erinnerungssteine, hier Beispiele von Hassdenteufel und Kasakow in Fraulautern. Foto: W.-M. Kasakow

Foto: W.-M. Kasakow

"Einen festen Trauerort auf dem Friedhof in das mobile Alltagsleben zu integrieren, stellt ein modernes Problem dar", sagt Wilhelm-Michael Kasakow vom Steinmetzbetrieb Hassdenteufel und Kasakow in Saarlouis-Fraulautern. "Ich hatte schon Nachfragen, etwa von einem Sohn, der in Berlin wohnt, und dessen Eltern in Saarbrücken beigesetzt sind. "Und: Es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis auch bei uns die Bestattungspflicht für Urnen fallen wird."

So kann es dann, vereinfacht gesagt, einen kleinen, transportablen Grabstein für eine Urne zu Hause geben.

Familien leben oft schon lange nicht mehr am selben Ort. Das schlechte Gewissen ist schnell da, weil man sich kaum selbst um ein Grab kümmern kann. Ein bundesweiter "Aktivkreis Besondere Grabmale" formulierte jüngst dazu: "Unserer Meinung nach braucht eine mobile Gesellschaft auch die Möglichkeit mobilen Gedenkens." Den Angehörigen sollten daher "kleine mobile Erinnerungszeichen helfen. Diese Objekte sind nicht zweckgebunden, sie können natürlich auf dem Grab stehen, passen aber genauso gut in den Garten oder stehen unauffällig am Rand der Terrasse." Bei Bedarf könnten sie auf vielen Friedhöfen auch aufs Grab gelegt werden. Grundsätzlich sind sie laut Steinmetz-Vereinigung leicht transportabel, manche auch mehrteilig. Kasakow: "Wir sind darauf schon eingestellt. In unserer Werkstatt haben wir Modelle vorrätig."

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