Goolsbys Goldhändchen

Saarlouis · Nach vier Niederlagen in Serie hat Basketball-Zweitligist TV Saarlouis einen Sieg gefeiert. Gegen die Baskets Speyer behielt das Schlusslicht dank eines Dreiers von Alexander Goolsby 1,9 Sekunden vor dem Ende der Partie mit 92:91 (45:48) die Oberhand.

 Der Saarlouiser Alexander Goolsby (rechts), hier im Zweikampf mit dem Speyerer Christoph Flachs, sorgte mit einem Drei-Punkte-Wurf 1,9 Sekunden vor dem Ende des Spiels für den Sieg. Foto: Ruppenthal

Der Saarlouiser Alexander Goolsby (rechts), hier im Zweikampf mit dem Speyerer Christoph Flachs, sorgte mit einem Drei-Punkte-Wurf 1,9 Sekunden vor dem Ende des Spiels für den Sieg. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Es ist einer dieser Momente, der die Faszination des Basketball-Sports ausmacht. Neun Sekunden sind am Samstag in der Pro-B-Partie zwischen Schlusslicht TV Saarlouis und den BIS Baskets Speyer noch zu spielen. Die Gäste führen im Kellerduell mit 91:89. Nach allem, was in der Saison so passiert ist, glauben von den etwa 250 Zuschauern in der Stadtgartenhalle die wenigsten noch an einen Erfolg der Gastgeber aus Saarlouis. Doch es kommt anders. Speyers Benjamin Kaufhold vergibt den zweiten seiner beiden Freiwürfe. Nach Karl Moores Rebound gelangt der Ball zu Alexander Goolsby. Der 27-Jährige wirft aus vollem Lauf - und verwandelt die Stadtgartenhalle mit seinem Dreier 1,9 Sekunden vor der Schluss-Sirene in ein Tollhaus. 92:91 für die Royals - der erste Sieg 2015.

Ein entscheidender Moment

"A crucial moment", ist sich Moore sicher. Übersetzt heißt das "ein entscheidender Moment". Moore glaubt, dass dieses dramatische Spiel ein Wendepunkt im Abstiegskampf der 2. Bundesliga sein kann. "Dieser Sieg gibt uns viel Energie für die restlichen Spiele. Vor allem für das Selbstvertrauen war das extrem wichtig", sagt der 27-Jährige, der am Samstag mit 21 Zählern in knapp 17 Minuten Einsatzzeit entscheidenden Anteil am vierten Saisonsieg hatte.

"Es ist ein sehr emotionaler Moment. Ich hoffe, das gibt uns Auftrieb für die nächsten Spiele. Schon als der Ball die Hand verlassen hat, wusste ich, dass er reingeht", erklärt Goolsby. Mit 18 Punkten - er verwandelte vier Drei-Punkte-Würfe - bestätigte der Neuzugang aus Trier seine ansteigende Form. Dass er immer stärker wird, war in der Partie gegen Speyer gerade im Schlussviertel umso wichtiger: Dem wieder einmal 40 Minuten durchspielenden Ricky Easterling (23 Punkte, zwölf Vorlagen) gingen merklich die Kräfte aus.

Wie so oft musste der TV Saarlouis auch im Spiel gegen den Tabellenvorletzten über weite Strecken einem Rückstand hinterherlaufen. Mitte des zweiten Viertels lag Speyer mit 43:28 in Führung. Doch die Royals-Mannschaft von Trainer Chris Cummings ließ sich nicht entmutigen - zumal Bloochy Valbrun von seinem USA-Aufenthalt zurückgekehrt ist und im Abstiegskampf zur Verfügung steht.

Großen Anteil am Saarlouiser Erfolg hatte aber auch ein Spieler, der bei den Gastgebern weniger oft in den Schlagzeilen steht: Matthias Schmidt-Liebig. Der Neuzugang vom ATSV Saarbrücken war einmal mehr ein Vorbild an Einsatz und Kampf - und in der Abwehr ein wichtiger Faktor. Dazu gelangen ihm sechs Punkte. "Ich bin vielleicht nicht der talentierteste, aber durch das gute Training von Chris haben wir uns alle in der Mannschaft verbessert. Heute hat es endlich für einen Sieg gereicht. Jetzt sind wir wieder im Rennen", sagte Schmidt-Liebig. Letzteres gilt umso mehr, wenn der TV Saarlouis auch am kommenden Samstag bei der BG Karlsruhe (19 Uhr) punktet. Denn Cummings erklärt zum Erfolg im Kellerduell gegen Speyer : "Es war nur ein Sieg." Allerdings ohne Frage ein ganz wichtiger.

Für den TV Saarlouis punkteten Ricky Easterling (23 Zähler), Karl Moore (21), Alexander Goolsby (18), Hari Mujkanovic (8), Achuil Lual, Matthias Schmidt-Liebig (je 6), Bloochy Valbrun (5), Danny Rodriguez (3) und Michael Klein (2).

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