Gewonnen und doch verloren

Saarlouis · Der starke Heimauftritt gegen die Licher Basket-Bären nutzte nichts. Seit Sonntagabend steht fest, dass das erste Jahr des TV Saarlouis in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B auch das vorerst letzte gewesen sein wird. Die erhoffte Schützenhilfe des TV Langen blieb aus.

 Bitterer Abgang: Die Basketballer des TV Saarlouis verabschieden sich nach dem 92:84-Heimsieg gegen Lich vom Publikum. 22 Stunden später starb die letzte Hoffnung auf den Klassenverbleib. Foto: Rup

Bitterer Abgang: Die Basketballer des TV Saarlouis verabschieden sich nach dem 92:84-Heimsieg gegen Lich vom Publikum. 22 Stunden später starb die letzte Hoffnung auf den Klassenverbleib. Foto: Rup

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Der Euphorie vom Vortag folgte am Sonntag die Ernüchterung. Nur 22 Stunden nach dem 92:84 (42:36)-Heimerfolg über die Licher Basket-Bären hatten die Zweitliga-Basketballer des TV Saarlouis Gewissheit: Durch den 67:54-Auswärtssieg der BIS Baskets Speyer beim TV Langen ist der (sportliche) Abstieg der Royals aus der 2. Bundesliga Pro B Süd besiegelt. Bei vier Punkten Rückstand auf Speyer kann Saarlouis den rettenden zweiten Platz in der Abstiegsrunde auch im abschließenden direkten Duell am kommenden Samstag, 19.30 Uhr, nicht mehr erreichen.

"Bisher noch nie abgestiegen"

"Jedem in der Mannschaft war klar, dass es ein Glücksspiel sein würde, eine nur sehr geringe Chance", sagte ein enttäuschter Saarlouiser Center Hari Mujkanovic, nachdem er über den Live-Ticker der Liga vom negativen Ausgang für sein Team erfahren hatte. "Ich bin bisher noch nie abgestiegen, von daher muss ich das Ganze jetzt erst einmal sacken lassen."

Am Samstag gegen Lich hatte sich Saarlouis im letzten Heimspiel der Saison vor fast 400 Zuschauern in der Stadtgartenhalle mit einer starken Leistung gebührend vom eigenen Anhang verabschiedet. "Es war die richtige Antwort auf die schwache Partie gegen Langen", befand TVS-Trainer Chris Cummings. "Jeder in der Mannschaft hat zu diesem Erfolg seinen Beitrag geleistet."

Nach dem ernüchternden Heimauftritt zuvor, der deutlich mit 68:81 verloren gegangen war, präsentierten sich die Royals wie verwandelt. Dank eines bärenstarken Zwischenspurts gegen Ende des dritten Viertels setzte sich der TVS, bei dem Ricky Easterling mit 27 Punkten der überragende Akteur war, bereits vor dem Schlussabschnitt auf 69:54 ab. In den letzten zehn Minuten geriet der Erfolg nicht mehr in Gefahr.

Doch mit dem kleinen Basketball-Wunder wurde es nichts. "Es ist ja nicht so, dass wir in Disneyland leben. Uns war klar, dass die Chancen nur noch gering sind", sagte der Saarlouiser Manager Hanno Mouget, nachdem feststand, dass es keine Rettung mehr geben würde. "Wir haben es in der Hauptrunde versäumt, uns in eine bessere Ausgangsposition zu bringen. Jetzt ist die Mannschaft richtig gut in Form - aber leider zu spät."

Im abschließenden Spiel in Speyer geht es für Saarlouis nun darum, den dritten Platz in der Abstiegsrunde zu verteidigen und darauf zu hoffen, dass noch ein weiteres Team Probleme bei der Lizenzierung bekommt oder sich freiwillig aus dem überregionalen Geschäft zurückzieht. Trotz des bitteren Endes richtete Manager Mouget den Blick bereits wieder nach vorne: "Von dieser Erfahrung in der Pro B werden wir alle profitieren" - und vielleicht irgendwann wieder dorthin zurückkehren.

Die Punkte für den TV Saarlouis : Ricky Easterling 27, Hari Mujkanovic 17, Karl Moore 14, Bloochy Valbrun 9, Alexander Goolsby 8, Michael Klein 6, Jimmy Lauter 5, Florian Kirsch 4, Matthias Schmidt-Liebig 2.

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