Geselligkeit an Heiligmorgen
Saarlouis · Der Heiligmorgen steht bei vielen ganz im Zeichen des gemeinsamen Feierns. Sowohl in der Saarlouiser Altstadt als auch bei der Dillinger Christmas-Party stimmten sich viele Menschen auf Weihnachten ein.
Dicht an dicht gedrängt starteten viele Hundert Besucher an Heiligmorgen in der Saarlouiser Altstadt in die Weihnachtstage. Was vor vielen Jahren einmal als Treffen im kleinen Kreis begann, hat sich inzwischen zu einem Event entwickelt, das Besucher aus dem ganzen Saarland in die Festungsstadt lockt. Die weit mehr frühlingshaft als winterlichen Temperaturen trugen ein Übriges dazu bei, dass auf dem Kopfsteinpflaster der Altstadtgassen zeitweise kaum ein Durchkommen war.
Vermutlich am unweihnachtlichen Wetter lag es aber auch, dass in diesem Jahr nur sehr wenige Weihnachtsmann- oder Engelskostüme zu sehen waren. Der Feierlaune tat das keinen Abbruch. Allerdings könnte es sich für den einen oder die andere der Besucher nach dem feuchtfröhlichen Heiligmorgen schwierig gestaltet haben, bis zu den abendlichen Feiern im Familienkreis durchzuhalten.
Als habe sich der Heiligabend in der Jahreszeit geirrt, wärmte am 24. Dezember die Mittagssonne das Dillinger Gleisdreieck. Hunderte nutzten das schöne Wetter für die alljährliche Christmas-Party. "Was trinken und quatschen", nannten fünf junge Männer aus Dillingen als Grund für ihr Kommen. Zum zweiten Mal seien sie hier, dann kam schon die nächste Runde Getränke mit mäßigem Alkoholgehalt.
Im großen Zelt spielten die Dillingen All Stars Hits der 70er bis 90er Jahre. Passend zum Publikum der Christmas-Party - denn das zählte in der Masse eher zum mittleren Alter.
Gut gelaunt sagte Bürgermeister Franz-Josef Berg : "Man muss das Jahr richtig beenden." Vier andere Besucher betrachteten das geschwätzige Treiben vom Rand aus und erzählten: "Wir sind jedes Jahr hier, und unser Hund gehört auch dazu."
Sie seien nicht aus Dillingen, sondern "aus Pachten" und "Wiederholungstäter". "Dillingen ist entspannter, Saarlouis ist eher was für Jugendliche", war die einhellige Meinung. Einmal im Jahr treffe man hier Leute, die man kenne, und "nach zwölf Monaten hat man viel zu erzählen".
Ab 10.30 Uhr hatte das von Café Linn betriebene Festzelt geöffnet. "Fazeelen onn Vorglühn for de Feschddaa", erklärten manche Besucher. Ein Paar wollte "noch ein bisschen bleiben, onn dann zu den Eltern".
