Geschichte in BilderTotenbilder als Teil einer Tradition

Beaumarais. Der Leichenwagen war in einem Gebäude mitten im Ort abgestellt. Alte Bilder von Beaumarais zeigen noch das schmale Häuschen, etwa im Bereich der heutigen Sparkasse. Zahlreiche Ortsansichten stellte der "Interessenkreis für Mundart und Geschichte Beaumarais" nun für seine erste Ausstellung zusammen

Beaumarais. Der Leichenwagen war in einem Gebäude mitten im Ort abgestellt. Alte Bilder von Beaumarais zeigen noch das schmale Häuschen, etwa im Bereich der heutigen Sparkasse. Zahlreiche Ortsansichten stellte der "Interessenkreis für Mundart und Geschichte Beaumarais" nun für seine erste Ausstellung zusammen. "Im April 2008 haben wir damit angefangen", sagt Gerd Engelmann beim Aufbau. Der Großteil der alten Fotos sei aus der zweiten Hälfte der 40er Jahre und stamme von Hans Nicola. Den wolle man mit der Ausstellung auch noch ehren. Aufnahmen aus neuerer Zeit trug der Fotograf Engelmann bei, um früher und heute vergleichen zu können. Der "Interessenkreis für Mundart und Geschichte Beaumarais" hat sich als Ziel gesetzt, Ortsgeschichte und Mundart aufzuarbeiten. Dazu suchen die derzeit elf Mitglieder weitere Fotos und Geschichten ab 1945. Letztlich soll daraus ein Buch werden, das den Saarlouiser Stadtteil repräsentiert. "Hier können die Leute sich eine Bilderauswahl ansehen", stellen Günter Mago, Horst Schönberger und Gerd Engelmann dar. Im Nebenraum des Dorfhauses kann das Buch "Geschichte des Stadtteils Beaumarais" erworben werden sowie ein Bildband mit Fotos von Beaumarais. Ein erstes Exemplar der von Günter Mago gesammelten Totenbildchen liegt zur Ansicht aus. Die Ausstellung "Beaumarais - früher und heute" eröffnet heute, 12. März, um 18 Uhr im "Dorfhaus Nr. 48". Schirmherr des Projektes ist Bürgermeister Klaus Pecina. Weitere Ausstellungszeiten sind am Samstag, 13. März, von 15 bis 18 Uhr sowie Sonntag von zehn bis 17 Uhr. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.Beaumarais. Gerade erst fertig geworden ist die Sammlung von Totenbildchen, die Günter Mago zusammengetragen hat. Mit dem allerersten Exemplar stand er beim Aufbau einer Bilderausstellung des "Interessenkreises für Mundart und Geschichte Beaumarais" im "Dorfhaus Nummer 48". Rund 220 Seiten weist es auf, knapp 1000 Totenbildchen und übersichtliche Personenverzeichnisse, vor allem von Beaumarais, Wallerfangen und Picard. Der schleichende Verlust der Tradition sei ein Anstoß für seine Arbeit gewesen, erklärte Günter Mago der Saarbrücker Zeitung. Denn selbst auf Friedhöfen nehme die Anonymität mit Urnen- und Rasengräbern weiter zu. Die ersten Totenbilder in Deutschland seien um 1850 aufgekommen. "Deshalb wundert es mich, dass es hier in Beaumarais eines von 1812 gibt." Zum Andenken an Katharina Felten entstand es, die 73 Jahre alt geworden war. Allein von Beaumarais sind rund 600 solcher Bildchen mit Vorder- und Rückseite in Magos Sammlung enthalten und jeweils von einem goldähnlichen Rahmen umgeben. "Wenn es Anklang findet, kann es vielleicht auch als Buch gedruckt werden." azDie Totenbildchen sind ein Teil der interessanten Ausstellung "Beaumarais - früher und heute", die am heutigen Freitag, 12. März, um 18 Uhr im "Dorfhaus Nummer 48" eröffnet wird.

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