Fußball-Fans im Freudentaumel

Saarlouis · Gemeinsam Fußballschauen unter freiem Himmel hat doch seine Faszination. Das haben all die Fans belegt, die über Wochen ins Fandorf nach Saarlouis gekommen sind. Die Zahlen des Veranstalters sprechen für sich.

 Auch beim Public Viewing im Biergarten des Parkbads Wadgassen wurde gejubelt. Foto: Markus Wilhelm/Gemeinde

Auch beim Public Viewing im Biergarten des Parkbads Wadgassen wurde gejubelt. Foto: Markus Wilhelm/Gemeinde

Foto: Markus Wilhelm/Gemeinde

Deutschland ist mehr als zufrieden, denn Jogis Jungs haben den Pott nach Hause geholt. Zufrieden, das sind auch die Veranstalter der Pieper-Arena, dem größten Fandorf im Saarland. Mit dem deutschen Team, aber und vor allem auch mit den Besucherzahlen in Saarlouis . Rund viereinhalb Wochen wurde auf dem Großen Markt mitgefiebert und gejubelt. Insgesamt 67 800 Zuschauer verfolgten dort die Spiele, wie Udo Treimetten von der Triacs Veranstaltungstechnik GmbH gestern auf Anfrage mitteilte. Bei dem Endspiel am Sonntag fieberten rund 14 000 Besucher mit der deutschen Nationalelf mit - Maximalauslastung.

"Die Entscheidung, mit dem Fandorf wieder auf den Großen Markt zu gehen, war die richtige. Und auch unser dynamisches Konzept - also die Arena schrumpfen und wachsen zu lassen - hat sehr gut funktioniert", zieht Treimetten ein Fazit. Um möglichst viele Parkplätze auf dem Großen Markt zu erhalten, fand das Public Viewing bei den Spielen ohne deutsche Beteiligung nur auf einem Marktviertel statt. Waren Jogis Jungs dabei, so hatte der Veranstalter den Spielraum, die Arena-Fläche zu vergrößern. So fasste das Fandorf beispielsweise beim Spiel gegen Portugal 6500 Zuschauer, gegen Ghana 8000. Und beim großen Finale gegen Argentinien wurde die Fläche noch einmal erweitert.

"Das Wetter ist beim Public Viewing natürlich immer ein Risiko-Faktor, der Einfluss auf die Besucherzahlen hat", merkt Treimetten an. So habe man beim Spiel Deutschland gegen Frankreich mit 10 000 Besuchern gerechnet. Gekommen waren - vermutlich wegen der Unwetterwarnungen - aber nur 6000. Noch eine weitere Zahl hält der Veranstalter parat: Rund 200 000 Euro hat das Fandorf verschlungen, zum größten Teil finanziert über Sponsoren, den Rest deckt der Getränkeverkauf ab.

40 Sicherheitskräfte des Veranstalters sorgten beim Finalspiel für Ordnung. Hinzu kamen Polizeibeamte, die bei jeder deutschen und italienischen Beteiligung vor Ort waren. Zwischenfälle habe es nur zwei gegeben, wie Oberkommissar Rainer Oehm von der Polizei in Saarlouis mitteilte: "Die Sicherheitsleute haben bei einem Besucher Betäubungsmittel gefunden. Ein anderer hat einen Bengalo ins Fandorf geschmuggelt und gezündet." Um beim anschließenden Auto-Korso Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt zu vermeiden, hatte die Polizei den Verkehr in den Inneren Ring abgeleitet. Bis 2 Uhr am Morgen hätten die hupenden Jubelfahrten gedauert. Insgesamt sei die gesamte WM aber sehr "ruhig und friedlich verlaufen", fügte Oehm an.

Auch die Stadt Saarlouis hat "nichts zu beanstanden", wie Stefan Klein , Wirtschaftsförderer beim Hauptamt, gestern sagte: "Das war eine gelungene Veranstaltung. Mit dem ruhigen Verlauf ohne Vorfälle sind wir sehr zufrieden."

Dass es bei der Europameisterschaft 2016 eine Wiederholung geben wird, steht zwar noch nicht fest. Veranstalter wie Stadt aber gaben gegenüber der SZ positive Signale.

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