Saarlouis. Entspannte, gut gelaunte Menschen überall. In großen Gruppen, in kleinen Cliquen oder als Pärchen. Sie trugen Alltagskleidung oder zeigten sich mal mehr, mal weniger in verrückten Kostümen. Das Bild am Montag in der Altstadt von Saarlouis ließ keinen Zweifel zu: Es weihnachtete sehr. Tausende Besucher feierten in friedlicher Stimmung den "Heiligmorgen", wie er umgangssprachlich genannt wird.Wenngleich das Treiben ungewohnt zögerlich begann, herrschte um die Mittagszeit im Zentrum der Altstadt dann doch wieder Ausnahmezustand. Man musste sich durch das dichte Gedränge schieben lassen, um mit viel Glück irgendwo in einer Ecke vor den Kneipen einen Platz zu ergattern. Aus den Pappbechern dampfte es, der Geruch war eindeutig: Glühwein. Bei Temperaturen um die 15 Grad? "Ja, es ist eigentlich viel zu warm, aber das hat eben Tradition", erklärte Jessica Becker aus Saarlouis. Zu warm für Weihnachten war es auch Markus. "Ich hoffte auf Schnee", sagte der gebürtige Pfälzer, der vor einigen Jahren nach Florida ausgewandert ist. Das Treffen mit seiner Clique aus Deutschland ist für ihn an Weihnachten wichtig. Und obwohl die Freunde Tanja, Martin und Marius aus Zweibrücken sind, Sabine als ehemalige Saarländerin in Contwig lebt, den Heiligmorgen in Saarlouis zu feiern gehört für die Clique zur Pflicht. "Es ist immer toll hier", schwärmte Martin.

Das Altstadt-Treiben war offiziell um 15 Uhr beendet. Danach durften die Wirte keine Getränke mehr ausgeben. Seit die Stadt gemeinsam mit der Polizei vor fünf Jahren die Sicherheitsmaßnahmen für die große Weihnachtsparty verschärft hat, feiern die Besucher - die Verantwortlichen sprachen diesmal von "mehreren Tausend" - das Fest der Liebe größtenteils gesittet. Und so meldete die Polizei in diesem Jahr: "keine Besonderheiten". hth