Serie Frauen in der Kommunalpolitik „Die Familie hätte sich sicher mehr Zeit mit mir gewünscht“

Saarlouis · Die SPD-Politikerin Sabina Hartnack spricht über ihre Arbeit im Saarlouiser Stadtrat.

 Sabina Hartnack.

Sabina Hartnack.

Foto: Christian Schu

Der Wunsch, etwas zu bewegen, hat Sabina Hartnack schon in jungen Jahren in die Politik gebracht. „Ich habe während meiner Studentenzeit angefangen, mich politisch zu engagieren“, erzählt die 54-Jährige, die seit 2005 im Stadtrat von Saarlouis sitzt. Als Studentin ging es ihr um die Umstände, unter denen sie und ihre Kommilitonen studierten. In den 90er-Jahren interessierte sie dann der frauenpolitische Ansatz. 1993 ist die Saarlouiserin der SPD beigetreten, erzählt sie, „war dann relativ bald im Landesvorstand der AG Frauen und der AG Gesundheit der SPD, bei Letzterer war ich auch lange Landesvorsitzende“. Im Landesvorstand der AG Gesundheit ist sie immer noch, außerdem ist sie im Stadtrat stellvertretende Fraktionsvorsitzende und zudem Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Innenstadt.

„Für mein Engagement im Stadtrat ist es besonders der Wunsch, auf Dinge aufmerksam zu machen und Ideen einzubringen, um das direkte Umfeld der Menschen in der Stadt zu verbessern“, betont sie. „Meine Schwerpunkte liegen schon bei der Arbeit in den Ausschüssen, in denen ich bin, Bauen und Kultur.“

Ihr politisches Ehrenamt sei „relativ zeitaufwendig“ und mit ihrer Selbstständigkeit als Frauenärztin in eigener Praxis „nicht einfach zu vereinbaren“, sagt sie. Zu den Fraktionssitzungen montags kommen die Stadtratssitzungen circa acht Mal jährlich, der monatlich tagende Bauausschuss und der zwei Mal jährlich tagende Kulturausschuss. In beiden Ausschüssen ist sie Sprecherin, brauche also Vorbereitungszeit. Zudem gehe sie im Rahmen dieser Ausschüsse auch zu Eröffnungen und anderen Vor-Ort-Terminen.

Und wie vereinbart sie das Ehrenamt mit ihrer Familie? „Privat geht das nur mit einem Partner, der voll hinter einem steht“, betont sie. Ihr Mann habe sich an vielen Abenden um ihren Sohn gekümmert. Sie denkt, dass sich die Familie durchaus mehr Zeit mit ihr gewünscht hätte, aber sie war „auch stolz auf mich und interessiert an dem, was ich tue“.

Vor allem im Ortsverein fördere sie die Ideen, die Frauen einbringen – aber auch die von Männern. So entstehe „ein Ortsverein mit vielen aktiven Frauen und Männern ganz unterschiedlichen Alters“.

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