Fingerfertigkeit und Augenlust: Klöppler in Saarlouis

Saarlouis · Die Öffentlichkeit ist beim 33. deutschen Klöppelspitzen-Kongress am Wochenende in Saarlouis gern gesehen. Aber aufpassen: Wer Ausstellungen oder Vorträge besuchen will, braucht eine Tageskarte. Die gibt es nur an drei Stellen – also vorher hingehen!

 Bei einem Kinder-Kurs gestern im SGS benutzte ein Mädchen dicke Garne. Fotos: Hartmann Jenal

Bei einem Kinder-Kurs gestern im SGS benutzte ein Mädchen dicke Garne. Fotos: Hartmann Jenal

 Klöppeln: Immer ein Klöppel in der rechten und einer in der linken Hand. Hier hat die Klöpplerin den rechen Faden über den dunklen geschlagen („kreuzen“). Dann wird sie den dunklen in die rechte Hand nehmen.

Klöppeln: Immer ein Klöppel in der rechten und einer in der linken Hand. Hier hat die Klöpplerin den rechen Faden über den dunklen geschlagen („kreuzen“). Dann wird sie den dunklen in die rechte Hand nehmen.

Zum 33. Jahreskongress des deutschen Klöppelverbandes am Wochenende in Saarlouis werden 500 angemeldete Klöpplerinnen und Klöppler und mehrere tausend Besucher erwartet. Die Großveranstaltung steht zu größten Teilen auch der Öffentlichkeit offen. Sechs Ausstellungen an verschiedenen Orten, vier Vorträge im Vereinshaus Fraulautern und ein großer Zubehörmarkt in der Sporthalle in den Fliesen blättern das Spektrum des Klöppelns, der Spitzen als seiner Produkte und des Halbschlages, einer Grundbewegung dieses Kunsthandwerks, auf. Besucher müssen aber ein Tagesbändchen als Eintrittskarte kaufen. Die Bändchen gibt es nur an drei Stellen: am Rathaus, in der VHS, Lothringer Straße 13, und in der Sporthalle in den Fliesen, Saint-Nazairer Allee (Freitag 12.30 bis 18 Uhr, in der Sporthalle schon ab 10.30 Uhr; Samstag 9 bis 17 Uhr, Sonntag 9 bis 11 Uhr).

Ein Magnet für die Klöppler, deren Verband 3000 Mitglieder zählt, wird die Händlerhalle in der Fliesen-Sporthalle sein. "Der mit 70 Händlern größte Markt für Klöppelbedarf in Deutschland", sagte gestern Wilhelma Schmülling, Sprecherin im Vorstand des Verbandes. Die Anbieter kommen aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Österreich, der Schweiz, Italien, Tschechien, Dänemark, England, Slowenien und Italien.

Im Stadtgarten-Gymnasium konnte man gestern Klöpplerinnen, darunter einer Gruppe von Acht- bis 16-Jährigen, beim Üben dessen zuschauen, was Thema des Kongresses ist: der Halbschlag. Er bezeichnet eine Grundbewegung beim Klöppeln: "Drehen" und "Kreuzen".

Geklöppelt wird stets mit zwei Faden-Paaren. "Drehen" heißt, dass die beiden jeweils rechten Fäden der Paare von rechts nach links bewegt werden. "Kreuzen" heißt, das mittlere Paar von links nach rechts zu bewegen. Die Fäden werden auf so genannten Klöppelbriefen um Stecknadeln herumgeführt. Diese Nadeln zu einer Vorlage korrekt abzustecken sei die eigentliche Kunst, erklärte Sonnhild Graemer, Vorsitzende des Deutschen Klöppelverbandes. Klöppeln ist seit den 80erJahren als Kunsthandwerk wieder in Mode gekommen.

Graemer lobte, die Zusammenarbeit mit der Stadt Saarlouis sei "einmalig, sie sucht ihresgleichen".

Schauklöppeln am Samstag von 11 bis 16 Uhr, Pavillon in der Französischen Straße.

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