Feuerwehrleute sprinten zu den Pumpen

Steinrausch · Das Ziel ist Rostock und eine gute Zeit im Wettkampf. Der Löschbezirk Saarlouis-Ost vertritt dort an diesem Wochenende zusammen mit zwei Teams aus Völklingen das Saarland bei der Deutschen Feuerwehrmeisterschaft.

 Im Kampf mit dem Schlauch war das Team vom Löschbezirk Saarlouis-Ost im Warndtstadion in Ludweiler beim Training für die Deutsche Feuerwehrmeisterschaft in Rostock. Foto: Johannes A. Bodwing

Im Kampf mit dem Schlauch war das Team vom Löschbezirk Saarlouis-Ost im Warndtstadion in Ludweiler beim Training für die Deutsche Feuerwehrmeisterschaft in Rostock. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

"65 Sekunden", stoppte Wolfgang Klein von der Freiwilligen Feuerwehr Völklingen. Da trainierten drei Teams im Warndtstadion in Ludweiler für die Deutsche Feuerwehrmeisterschaft in Rostock. Noch nicht richtig in Schwung gekommen war die Mannschaft vom Löschbezirk Saarlouis-Ost. Vier schwarze Rohrstücke lagen neben einer Pumpe. Alles musste in Rekordzeit zusammengesetzt und angeschlossen werden. Unterdessen sprinteten Teammitglieder los und rollten Schläuche aus.

Gutes Training für 50-Jährige

Das Saarlouiser Team war um zirka 20 Sekunden langsamer, als die etwas älteren Teilnehmer aus Völklingen. Die brauchten rund 44 Sekunden. "Der Weltrekord liegt bei 28 Sekunden", sagte Volker Bitdinger von der Völklinger Wehr. Zur Wettkampfübung meinte er guter Dinge, das sei "ein gutes Training für uns 50-Jährige".

In Rostock nehme der Lbz Ost am Löschangriff sowie an einem Staffellauf teil, erklärte Patrick Nagel, zuständig für die Pressearbeit. Auf der 800 Meter-Strecke gilt es einen Schwebebalken zu überqueren und eine etwa brusthohe Wand. Außerdem trete man beim Kuppel-Cup an. Das ist kein Dating-Treff, sondern der Anschluss einer dicken Rohrleitung an die Pumpe - fehlerfrei und in möglichst kurzer Zeit.

2015 hätten sich die Saarlouiser für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert, sagte Nagel. "Die trainieren jeden Sonntag in der Feuerwache." Dort war vor wenigen Tagen auch der letzte Termin unter Leitung von Stephan Schmidt, bevor es nach Rostock ging. Ein Team besteht aus neun Leuten plus einem Ersatzmann. Angetreten wird in voller Montur mit Helm, statt schwerer Stiefel tragen sie aber Sportschuhe.

Jeder hat seine Funktion

Hinter einem offenen Tor bildete das Team im Innern zwei Reihen. Aus einem Lautsprecher kam der Einsatzbefehl, dann rannten die Männer in einer turbulenten Choreografie los. Jeder hat seine spezielle Funktion. Wie am Fließband wurden vier dicke Rohre verbunden und mit Schwung an das symbolische Pumpengehäuse aus Holzfaserplatten angekuppelt. Währenddessen sprinteten Kollegen mit zusammengerollten Schläuchen über den fast 50 Meter langen Vorplatz bis zur Kurz-Schumacher-Allee. Sie legten eine Schlauchstrecke, an deren Ende zwei Männer mit Spritzen standen.

Drei Durchgänge absolvierte das Team Lbz-Ost. Einmal mit 44 Sekunden, dann mit 46, und am Schluss die Überraschung. "43 Sekunden ist eine Superzeit für uns", freute sich Schmidt. "Auf jeden Fall Mittelfeld", sagte Timo Zwetsch als Zielvorgabe für die Deutsche Meisterschaft. Dass sie "schon etwas aufgeregt" seien, bestätigte Pavlos Lambris. "Das ist für uns das erste Mal, dass wir an einer Deutschen Meisterschaft teilnehmen." Die ist vom 27. bis 30. Juli in Rostock. Laut Deutschem Feuerwehrverband nehmen 2100 Feuerwehrangehörige teil, in 186 Teams und verschiedenen Disziplinen.

Das Saarlouiser Team hat seinen ersten Wettkampf am Freitag ab 15 Uhr mit dem Kuppel-Cup. Am Samstag folgt gegen neun Uhr der Löschangriff.

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