Feuer und Flamme für Frauenrechte

Saarlouis. Etliche Frauen mit langstieligen Rosen in den Händen kamen aus der Französischen Straße. Anlässlich des Internationalen Frauentages vorgestern fand bereits am Samstag eine Veranstaltung in der Fußgängerzone statt

 Feuerspuckerin Susanne Peter zeigt in der Fußgängerzone in Saarlouis ihr Können. Foto: Thomas Seeber

Feuerspuckerin Susanne Peter zeigt in der Fußgängerzone in Saarlouis ihr Können. Foto: Thomas Seeber

Saarlouis. Etliche Frauen mit langstieligen Rosen in den Händen kamen aus der Französischen Straße. Anlässlich des Internationalen Frauentages vorgestern fand bereits am Samstag eine Veranstaltung in der Fußgängerzone statt. Mit einem Informationsstand sowie zahlreichen Broschüren und mehr als 700 Rosen machten die Vertreterinnen diverser Frauenverbände auf die Stellung der Frau in der Gesellschaft aufmerksam. Unter anderem waren die Frauenbeauftragte des Kreises Saarlouis, der Stadtverband der SPD-Frauen und das Frauenhaus der Arbeiterwohlfahrt an der Ausrichtung der Aktion beteiligt.Frauen verdienen weniger "Frauen sollten sich zutrauen, die Gesellschaft mit zu gestalten und eigene Interessen zu vertreten", sagte Astrid Brettnacher, Frauenbeauftragte des Landkreises Saarlouis. Daher auch das Motto "Frauen mischen mit" der diesjährigen Aktion. "Frauen verdienen hier im Schnitt 23 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen", sagte Birgit Cramaro, Frauenbeauftragte der Stadt Saarlouis, "im europaweiten Vergleich liegt Deutschland damit im unteren Drittel". Sabine Fischer-Theobald, Landesvorsitzende der SPD-Frauen im Saarland, informierte über Handlungsbedarf: "Im Saarland haben wir bundesweit die niedrigste Inanspruchnahme von Männern, was die Elternzeit betrifft: Unter 5,9 Prozent der Väter übernehmen die zusätzlichen zwei Monate, die somit verfallen - wodurch die Mutter stärker belastet wird." Passanten wurden direkt angesprochen und hatten von elf bis 13 Uhr die Möglichkeit zur Information und Diskussion. "Wir sind zufrieden mit der Zahl der Interessenten", sagte Brettnacher. Permanent herrschte ein gewisser Auflauf an Frauen vor dem Stand in der Fußgängerzone. "Ich bin heute hier, weil ich persönlich bereits viel Hilfe von Seiten der Frauenverbände erfahren habe. Derzeit wohne ich im Frauenhaus. Hier fand ich durch das Engagement der Frauen neuen Mut", erzählte die 59-jährige Caroline Schmidt. Vereinzelt näherten sich auch Männer dem Informationsstand. "Es stimmt, was die Frauen hier vermitteln wollen: dass die Frau in der Gesellschaft oft benachteiligt ist. Ich finde, dass vom Staat für die Frauen zu wenig getan wird", lautete die Antwort des Saarlouisers Gerd Metternich auf die Frage, weshalb er sich für die Aktion interessiere. Die 20-jährige Susanne Peter lockte als Feuerspuckerin zusätzliche Besucher an: "Weibliche Feuerspucker sind immer noch etwas Besonderes", sagte die Abiturientin und grinste. Auftritt mit SymbolikSelten sei ihr Auftritt mit so viel Symbolik verbunden wie heute. Die Aktion diente außerdem der Werbung für die "Politikmesse für Frauen" am kommenden Samstag, 14. März, die einen Bestandteil der von Bundesministerin Ursula von der Leyen gegründeten Kampagne "Frauen Macht Kommune" darstellt. Politikmesse für Frauen: Kommenden Samstag, 14. März, von zehn bis 15 Uhr im Saarlouiser Theater am Ring.

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