Fairtrade Fairtrade ist im Kreis auf einem guten Weg

Saarlouis · Viele fair gehandelte Produkte werden bereits angeboten – Tendenz steigend. Landrat Patrik Lauer wirbt um noch mehr Beteiligung.

 Eine Vielzahl an Fairtrade-Produkten war der Hintergrund für ein Gespräch von (v.l.) Agnés Buschendorf, Elisabeth Brück und Patrik Lauer.

Eine Vielzahl an Fairtrade-Produkten war der Hintergrund für ein Gespräch von (v.l.) Agnés Buschendorf, Elisabeth Brück und Patrik Lauer.

Foto: Johannes A. Bodwing

„Kann man mit so einem Projekt die Welt retten?“, fragte Landrat Patrik Lauer selbstkritisch. „Allein nicht. Es ist wichtig, dass wir noch viele Mitstreiter gewinnen.“ Besagtes Projekt ist der faire Handel, der auch Produzenten in so genannten Entwicklungsländern bessere Bedingungen schaffen soll. Darum drehte sich am Freitagmorgen ein Fairtrade-Frühstück im Victors-Hotel. Mitte September bekam der Landkreis Saarlouis das Fairtrade-Label. Inzwischen machen 66 Unternehmen mit, 26 Gastronomiebetriebe, zehn Vereine sowie zahlreiche Schulen und Kirchengemeinden.

„Mein Beweggrund war die Kinderarbeit“, sagte Agnés Buschendorf. Diese unselige Situation in vielen Ländern der Welt veranlasste die Direktorin des Victors-Hotels Saarlouis Fairtrade-Produkte anzubieten und beim Fairtrade-Landkreis Saarlouis mitzumachen. Ob es über Kaffee, Zucker und Tee hinausgehe, fragte SZ-Regionalleiter Mathias Winters. „Auf allen Zimmern haben wir Hair- und Body-Shampoo“, sagte Buschendorf vor einer Glasvitrine voller Produkte. Auf der Karte stehen unter anderen fair gehandelter Rot- und Weißwein und sogar veganer Wein. Das sei durchaus wirtschaftlich, stellte Buschendorf dar. Beim Kaffee seien es pro Tasse fünf bis 15 Cent zusätzlich. „Ich denke, das wird keinen ruinieren, wenn man dafür was bewegen kann“.

Als Patin für den Fairtrade-Landkreis ist Schauspielerin Elisabeth Brück unterwegs. „Ich habe extra meinen orangenen Pulli angezogen“, sagte sie. Denn bei diesem Thema müsse Lebensfreude rüberkommen. „Wir sind ganz am Anfang“, sagte Brück. Jetzt müsse das Bewusstsein für dieses Thema geschaffen werden. „Ich mache selbst noch viele Fehler, was diese Sache angeht. Aber daraus kann man lernen.“ „Nicht nur für uns jetzt“, führte Brück aus. „Es geht auch um alle, die nach uns geboren werden.“ Dafür gelte es den passenden Rahmen zu schaffen.

„Wenn wir nicht auch ein bisschen global denken“, erinnerte Lauer an vielfach fatale Bedingungen in den Herkunftsländern, „dann werden die Probleme auch zu uns kommen“. Jeder könne hier mitmachen, beispielsweise auch die mehr als 400 Vereine im Landkreis. „Wenn alle was tun, ist das gut.“

Der nächste große Termine ist die Unterschrift unter die Fairtrade-Charta, voraussichtlich im kommenden Februar. Etwa im Sommer soll ein großes Fairtrade-Fest stattfinden. Für die teilnehmenden Partner wird es Plaketten geben, die sie als Fairtrade-Anbieter ausweisen.

Grundlegende Informationen über den Fairtrade-Landkreis Saarlouis sowie die teilnehmenden Firmen finden sich im Internet auf der Webseite des Kreises.

 Der Kreis Saarlouis ist dabei

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Foto: Landkreis
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