Es weihnachtet sehr
Saarlouis · Auf dem Weihnachtsmarkt in Saarlouis ist dieses Jahr wieder einiges los. Menschen aus dem ganzen Saarland strömen herbei, um Glühwein zu trinken, auf dem Eis ihre Bahnen zu ziehen und die Dekoartikel in den Holzbuden zu bewundern.
Das Jahr über ist die Saarlouiser Altstadt sicherlich unangefochten Anziehungspunkt Nummer eins, wenn es um den geeigneten Treffpunkt mit Freunden und Kollegen geht. In den vier Wochen vor Weihnachten verlagert sich das Geschehen seit einigen Jahren jedoch auf den Kleinen Markt. Der Duft von Glühwein und Bratwurst, zahlreiche Holzbuden mit Geschenkideen und Leckereien rund um das Fest, aber auch die große Eislaufbahn und die gemütliche Hütte locken die Menschen aus dem gesamten Saarland auf den Saarlouiser Weihnachtmarkt.
Er feiert übrigens, wie Kerstin Spangenberger, Chefin über den Glühwein und allerlei weiterer Heißgetränke, verrät, im kommenden Jahr seinen zehnten Geburtstag. "Dann wird es auch eine ganz besondere Jubiläumstasse geben", erzählt sie. In diesem Jahr kommt das Sammlerobjekt, "es empfiehlt sich schon, in den nächsten Tagen die aktuelle Tasse zu sichern", in einem Mintgrün daher und ist, wie Spangenberger, sagt, nicht jedermanns Geschmack. Anders sieht es da mit dem Inhalt aus. "Klar, der original Glühwein ist und bleibt der Renner. Doch die Leute wollen auch was Neues probieren. Hier kommt vor allem unser Apfelglühwein mit Zimt gut an", sagt sie. Über mangelnde Nachfrage kann sie sich nicht beklagen. "Während es im vergangenen Jahr nach den Anschlägen in Paris eher schleppend begann, ist dieses Jahr vom ersten Tag an richtig viel los", freut sie sich. Am Freitag lag das wohl nicht zuletzt auch am tollen Winterwetter mit Sonnenschein und Temperaturen knapp über null Grad.
Schon am Nachmittag strömten die Gäste auf den Markt, darunter auch fünf Damen aus Schwalbach. "Wir haben unsere festen Termine, Ostermarkt, Kirmes und natürlich auch der Weihnachtsmarkt", verrät Roswitha Speicher. Sie ist mit ihrer Frauentruppe mit dem Bus nach Saarlouis gekommen, entspannt genießt sie ihren Glühwein . "Sicher werden wir uns auch umschauen, vielleicht gefällt uns ja was", erzählt Sabine Ackermann. Gegessen, erklärt Helge Spies, wird aber nicht auf dem Weihnachtsmarkt. Da mögen die Frauen ein gemütlich Restaurant lieber.
Schnell ein Stück Pizza gönnt sich Vincenzo Biondo, Er wohnt nur rund hundert Meter vom Markttreiben weg und ist Dauergast. Von ihm gibt es hinsichtlich des Angebots, aber auch der Preise ein wenig Kritik. "Es ist jedes Jahr in den Häuschen das gleiche Angebot und das Essen ist doch schon ziemlich teuer", sagt er. Für ihn ist der Markt an diesem Abend ebenso Zwischenstation wie für Rainer Lang aus Friedrichsthal und Jörg Lay aus Losheim. "Wir treffen uns immer einmal im Jahr mit ehemaligen Kollegen auf dem Weihnachtsmarkt. Dann trinken wir erst einmal einen Glühwein , bevor es zum Essen geht", erzählt Lang.
Eine Bratwurst gibt es am Freitag auch für die 19 Monate alte Sophie. Mama Jennifer Summer ist eigens aus Reimsbach gekommen, will sich zusammen mit dem Töchterchen, das warm eingepackt im Kinderwagen die unzähligen Licher bestaunt, auf Weihnachten einstimmen. In ein paar Jahren wird Sophie vielleicht auch bei dem Team der Eventschmiede Biringer aus Tünsdorf landen. "Es macht mir, aber auch den Kindern ganz viel Spaß. Hier können sie wirklich alte Handwerkstradition erleben", erzählt Nikolaus Biringer. Oder es zieht die kleine Sophie zur Eislaufbahn, dort war am Freitag wieder mächtig was los. Trotz des Andrangs, verriet Cilli Jenal, die die Jugendlichen im Häuschen der Stadt Saarlouis betreute, müsse man die Besucher zum Kauf animieren. "Ich spreche die Leute gezielt an, wir haben so ein tolles Angebot und die Mädchen sind alle ganz aufgeregt, wer denn ihren Glücksstein kauft", erzählt sie.
