Erst angeschossen und dann vergiftet

Roden. Erst angeschossen, dann vergiftet - das ist der jüngste Höhepunkt einer andauernden Serie von Katzenmorden in Roden: Im September schleppte sich Kater Balu durch seine Katzenklappe in der Saarwellinger Straße. "Sein Kniegelenk war nicht in Ordnung, erst dachte ich, er wurde angefahren", erinnert sich Besitzerin Michaela Malsac

 Gabriele Glessner in ihrem Garten. Binnen drei Monaten sind ihre beiden Katzen verschwunden. In ihrer Nachbarschaft wurden mehrere Katzen angeschossen und vergiftet. Foto: Sascha Schmidt

Gabriele Glessner in ihrem Garten. Binnen drei Monaten sind ihre beiden Katzen verschwunden. In ihrer Nachbarschaft wurden mehrere Katzen angeschossen und vergiftet. Foto: Sascha Schmidt

Roden. Erst angeschossen, dann vergiftet - das ist der jüngste Höhepunkt einer andauernden Serie von Katzenmorden in Roden: Im September schleppte sich Kater Balu durch seine Katzenklappe in der Saarwellinger Straße. "Sein Kniegelenk war nicht in Ordnung, erst dachte ich, er wurde angefahren", erinnert sich Besitzerin Michaela Malsac. Doch dann bemerkte sie, dass das Tier am ganzen Körper blutete. "Wir fuhren sofort in die Tierklinik. Die Ärztin war total entsetzt", sagt sie. Die untere Körperhälfte war voller kleiner Schrotkügelchen, das Knie komplett zertrümmert. Balu wurde operiert und von seiner Familie gesund gepflegt. "Wir mussten ihn im Hasenkäfig halten, weil er nicht springen durfte", erzählt Malsac. "Es war eine schwere Zeit, bis er sich wieder bewegen konnte." Mit fortschreitender Heilung drängte der Kater wieder in die Natur. "Er humpelte noch, aber er wollte immer raus." Mitte November durfte er das Haus zum ersten Mal verlassen, nachdem er angeschossen wurde. Zwei Wochen später war Balu tot - vergiftet. "Er lag drei Meter vor seiner Katzenklappe mit Schaum vor dem Mund", sagt Malsac.

Kein Einzelfall - weitere Katzen in der direkten Nachbarschaft und der näheren Umgebung ereilte das gleiche Schicksal. So auch die Katze von Familie Spurk. Vor gut einem Jahr wurde auch sie mit einem Schrotgewehr angeschossen. Auch sie erholte sich nach einer Operation in der Tierklinik. "Heute steht sie unter Hausarrest", sagt Ute Spurk. Anders als Balu hat sie sich an das Leben im Haus gewöhnt.

Zwei Häuser weiter wohnt Katzenbesitzerin Gabriele Glessner. Ihr Kater Tom verschwand vor drei Monaten spurlos, Katze Jerry vor wenigen Wochen. "Im Januar hatte Tom ein stumpfes Trauma erlitten", erzählt sie. Eine Untersuchung beim Tierarzt ergab, dass das Tier nicht von einem Auto angefahren wurde. "Heute denke ich, dass die Verletzung auch mit den Vorfällen zusammenhängt", sagt Glessner. Noch sucht sie mit Steckbriefen nach ihren Katzen, die Hoffnung, dass sie wieder zurückkommen, hat sie aber bereits aufgegeben: "Sie sind mit Sicherheit auch vergiftet worden."

Auf einen Blick

 Röntgenaufnahmen von Kater Balu. Der ganze Unterkörper ist mit kleinen Schrotkugeln durchsät. Nach der Genesung wurde das Tier vergiftet. Foto: Michaela Malsac

Röntgenaufnahmen von Kater Balu. Der ganze Unterkörper ist mit kleinen Schrotkugeln durchsät. Nach der Genesung wurde das Tier vergiftet. Foto: Michaela Malsac

 Gabriele Glessner in ihrem Garten. Binnen drei Monaten sind ihre beiden Katzen verschwunden. In ihrer Nachbarschaft wurden mehrere Katzen angeschossen und vergiftet. Foto: Sascha Schmidt

Gabriele Glessner in ihrem Garten. Binnen drei Monaten sind ihre beiden Katzen verschwunden. In ihrer Nachbarschaft wurden mehrere Katzen angeschossen und vergiftet. Foto: Sascha Schmidt

 Röntgenaufnahmen von Kater Balu. Der ganze Unterkörper ist mit kleinen Schrotkugeln durchsät. Nach der Genesung wurde das Tier vergiftet. Foto: Michaela Malsac

Röntgenaufnahmen von Kater Balu. Der ganze Unterkörper ist mit kleinen Schrotkugeln durchsät. Nach der Genesung wurde das Tier vergiftet. Foto: Michaela Malsac

Mehrere Fälle von angeschossenen, vergifteten und verschwundenen Katzen im Bereich von Saarwellinger Straße und Keltenstraße sind bereits bekannt. Wer weitere Fälle kennt, selbst betroffen ist oder etwas über die Schüsse und Giftköder weiß, kann sich per E-Mail (redsls@sz-sb.de) an die Redaktion wenden. ssch

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