Ernie und Bert sind ans Herz gewachsen
Saarlouis. Krümelmonster, Kermit, Samson und Co. feiern Geburtstag: Heute vor 40 Jahren, am 8. Januar 1973, war die Sesamstraße zum ersten Mal im deutschen Fernsehen zu sehen. Mit ihren bunten Puppen aus der Schmiede des Amerikaners Jim Henson, dem kindgerechten Humor und ihren prominenten Gästen hat sie seitdem Generationen von Kindern begeistert
Saarlouis. Krümelmonster, Kermit, Samson und Co. feiern Geburtstag: Heute vor 40 Jahren, am 8. Januar 1973, war die Sesamstraße zum ersten Mal im deutschen Fernsehen zu sehen. Mit ihren bunten Puppen aus der Schmiede des Amerikaners Jim Henson, dem kindgerechten Humor und ihren prominenten Gästen hat sie seitdem Generationen von Kindern begeistert.
"Früher habe ich die Sesamstraße mit meinen Kindern geschaut - heute schaue ich sie mit meinen Enkeln", erzählt Renate Peifer aus Dillingen. Ernie und Bert waren und sind die Favoriten bei ihr zu Hause. "Die musste ich schon meinen Kindern kaufen", erinnert sich die 58-Jährige. "Früher gab es die beiden nur als Puppen in verschiedenen Größen. Auch mein Enkel hat eine Ernie-Figur, aber die ist mechanisch - sie kann laufen und sprechen", sagt Peifer und lacht.
"Heute Morgen haben wir die Sesamstraße noch geschaut - mit der Tiffy", erzählt Jessica Storz. Und als sie den Namen der rosafarbenen Puppe mit dem pinken Federhaar nennt, beginnen die Augen ihres zweijährigen Sohnes Leon zu leuchten. "Auch der Lernfaktor ist wichtig", findet die 29-Jährige. So lernen die Kinder etwa mit dem Vampir Graf Zahl zu zählen - und weil der sich nur beim Zählen wohlfühlt, zählt er eigentlich immer.
"Der pädagogische Hintergrund ist wertvoll", meint auch Michael Meng aus Saarbrücken. "Wenn in der Sesamstraße gezählt wird, zählt mein Sohn mit", sagt der 37-Jährige. Auch er selbst war früher Fan der Sesamstraße. Seine Lieblingsfigur war der dubiose Straßenhändler Schlemihl. "Der hat die Leute mit einem 'Psssst' angesprochen und wollte ihnen Buchstaben verkaufen", sagt er.
"Von den Puppen war ich einfach entzückt und es hat mir Spaß gemacht, wie sie gesprochen haben", erinnert sich Silvia Geilen-Meerbach, 51, aus Saarlouis. Vom Frosch Kermit etwa - "den fand ich immer oberschlau", sagt sie.
Fünf Jahre, nachdem die Serie nach Deutschland kam, entstand hier eine eigene Rahmenhandlung mit einer neuen Kulisse und eigens entwickelten Figuren.
Tiffy und Samson sind die Populärsten unter ihnen. 2005 schied Tiffy aus, Samson folgte vier Jahre später. "Ich finde es schade, dass Samson nicht mehr dabei ist", sagt Gabriele Morsch. "Ich hatte ihn immer als Erwachsenenfigur im Plüschkostüm angesehen - nicht als Spielpartner, sondern als Vaterfigur." Die 42-jährige Ensdorferin ist mit der Sesamstraße aufgewachsen, und auch mit ihren Töchtern hat sie die Sendung angesehen. Was die Sesamstraße so besonders macht? "Sie ist informativ und bunt, aber nicht kitschig", sagt Morsch, "und es gibt einen ständigen Wechsel zwischen Lernen und Spaß."Fotos: Sascha Schmidt