Freitag, 21.44 Uhr in der Saarlouiser Stadtgartenhalle: Im Spiel der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Süd zwischen den Saarlouis Royals und den Baskets Speyer ertönt die Schluss-Sirene. Es ist der Moment, in dem der ganz große Druck erst einmal abfällt. Die Royals haben es geschafft. Und auch wenn der Jubel nach dem 85:73 (48:36) recht verhalten ausfällt, steht den Spielern in Gelb die Erleichterung nach dem ersten Saison-Sieg ins Gesicht geschrieben. Auch die gut 300 Zuschauer auf der Tribüne pusten durch. Viele bleiben in der Halle und feiern ihr Team nach einem starken Auftritt mit stehenden Ovationen. "Ich bin erleichtert", sagt Ricky Easterling. "Heute haben wir endlich mal 40 Minuten gut zusammengespielt."

Mit 22 Punkten, je sechs Vorlagen und Rebounds war der 31-jährige US-Amerikaner gegen Speyer einmal mehr der Anführer seiner Mannschaft. Aber, und das war ein wichtiger Unterschied zu den vier Niederlagen zuvor, die Teamkollegen sprangen ihm diesmal noch ein Stück mehr zur Seite - alle zehn eingesetzten Saarlouiser punkteten. "Jeder war in dem Moment, als er ins Spiel kam, hellwach. Heute hat jeder seinen Teil zum Sieg beigetragen", sagte Trainer Dennis Mouget, der vor allem die professionelle Einstellung seiner Spieler lobte: Nach dem schwierigen Saisonstart habe keiner auf dem anderen herumgehackt. Stattdessen kam es zu einer offenen Aussprache, die ihre Wirkung offenbar nicht verfehlte.

Denn die Royals vermittelten von Anfang an den Eindruck, dass es im Spiel der Punktlosen eigentlich nur einen Sieger geben kann. Easterling traf sofort seine Würfe, Danny Rodriguez spielte gegen seinen Ex-Club wie aufgedreht, dazu traf Vilius Sermokas früh zwei wichtige Dreier. Und Brennan McElroy heizte die Stimmung mit seinem Alley oop auf Zuspiel von Easterling weiter an - nach zehn Minuten hieß es 28:19 für die Gastgeber. Im zweiten Viertel kam der junge Edgar Schwarz für den angeschlagenen Rodriguez (Schlag aufs Knie) - und Schwarz war es auch, der mit einem famosen Dreier aus acht Metern zum 48:35 für den letzten Höhepunkt vor der Pause sorgte.

"Ein sehr gutes Gefühl"

Danach gab Saarlouis weiter Gas und lag zwischenzeitlich mit 65:49 vorne (29. Minute). Am Ende geriet der Erfolg nicht mehr in Gefahr. "Es ist ein sehr gutes Gefühl, den ersten Sieg geholt zu haben. Wir haben schnell und mit viel Selbstvertrauen gespielt", freute sich Rodriguez. Ein Anfang ist also gemacht. Jetzt gilt es, im nächsten Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen die Uni-Riesen Leipzig dort anzuknüpfen. Mit sechs Punkten sind die Leipziger derzeit Tabellensiebter.

Die Punkte für die Royals: Ricky Easterling 22, Brennan McElroy 14, Danny Rodriguez, Vilius Sermokas je 10, Kelvin Okundaye 7, Matthias Schmidt-Liebig 6, Jimmy Lauter 5, Hari Mujkanovic, Frank Snow je 4, Edgar Schwarz 3.