Endlich die Nummer eins sein

Saarlouis · Er ist erst 21 – und dennoch schon seit zwölf Jahren im Verein. Doch jetzt verlässt Robin Näckel den Handball-Zweitligisten HG Saarlouis. Er steht künftig in der Oberliga bei den HF Illtal zwischen den Pfosten. Der Stepp zurück soll ein großer Schritt nach vorne werden.

 Zwölf Jahre lang streifte sich Robin Näckel das Trikot der HG Saarlouis über. Jetzt verlässt er seinen Heimatclub. Die Nummer drei des Saarlouiser Zweitliga-Teams will bei Oberligist HF Illtal die Nummer eins werden. Foto: Rolf Ruppenthal

Zwölf Jahre lang streifte sich Robin Näckel das Trikot der HG Saarlouis über. Jetzt verlässt er seinen Heimatclub. Die Nummer drei des Saarlouiser Zweitliga-Teams will bei Oberligist HF Illtal die Nummer eins werden. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Er war immer da, wenn man ihn brauchte. Und Robin Näckel konnte mit dieser Rolle relativ gut leben. Der dritte Torhüter von Handball-Zweitligist HG Saarlouis wird den Verein nun allerdings nach zwölf Jahren verlassen: Den 21-jährigen Schlussmann zieht es zum Oberliga-Vizemeister Handballfreunde Illtal.

In der ersten Mannschaft der HG Saarlouis gab es immer zwei Männer, die sich das Spielen der ersten Geige zwischen den Pfosten teilten: HG-Urgestein Darius Jonczyk und dazu ein "Externer" - aktuell ist das Patrick Schulz, vormals waren es Rajko Milosevic und Jan Peveling. Nur wenn sich einer der beiden verletzte, rückte Näckel nach. So verbrachte er allerdings die meiste Zeit auf der Bank.

Mulmiges Gefühl

Im letzten Saisonspiel gegen Erstliga-Aufsteiger ThSV Eisenach durfte das Talent aber in den Schlussminuten ran und hielt sogar einen Siebenmeter von Zweitliga-Torschützenkönig Bjarki Elisson. "Im letzten Spiel hatte ich schon ein mulmiges Gefühl. Ich habe hier so lange gespielt und viele Freunde gefunden", sagt Näckel rückblickend. Er ergänzt aber: "Ich freue mich aber auch auf die neue Herausforderung." Das wird vor allem sein: die Rolle als Erstmannschafts-Torwart. Nicht auf Abruf - sondern immer. "Das Training in Saarlouis war schon super, aber ich hatte nur sehr wenige Spielanteile. Und das hat mich nicht mehr zufriedengestellt. Wenn ich mehr Einsatzzeiten bekomme, nur dann habe ich auch die Chance, mich weiterzuentwickeln", weiß er.

Zu Einsätzen kam er vor allem in der zweiten Mannschaft der HG. Der Sprung unter die zwei Erstmannschafts-Schlussmänner wäre ihm im vergangenen Jahr gelungen, wenn die Mannschaft in die 3. Liga abgestiegen wäre. Sportlich war dies der Fall, aber über eine Einstweilige Verfügung nach Lizenz-Querelen bei Erstligist HSV Hamburg blieb Saarlouis auf den letzten Drücker doch zweitklassig (wir berichteten). "Das ist für mich einfach blöd gelaufen. Die anderen Vereine hatten ihre Planungen schon abgeschlossen, also konnte ich damals nicht mehr wechseln", erinnert sich Näckel. Die Zeit in Saarlouis wird er aber dennoch in guter Erinnerung behalten. Vor allem Identifikationsfigur und Kumpeltyp Jonczyk und Näckels früheren Jugendtrainer Danijel Grgic. "Dado hat einen großen Anteil daran, dass ich mich auf einem sehr guten Niveau bewegen kann", sagt Näckel.

Das Training findet künftig nicht mehr in seinem Wohnort Saarlouis, sondern nach einer rund 30-minütigen Anfahrt in Eppelborn oder Uchtelfangen statt. Seinem Heimatverein wünscht er für die Zukunft nur das Beste: "Ich hoffe, dass sie dauerhaft in der 2. Bundesliga bleiben können. Die nächste Saison wird nicht gerade leichter. Je nachdem wie es läuft, kann es sogar fünf Absteiger geben, die man hinter sich lassen muss." Übrigens: Die HG Saarlouis stellt heute mit Heine Jensen offiziell den Nachfolger von Trainer Goran Suton vor.

Hinter sich lassen muss Robin Näckel seine zahlreichen Handball-Freunde in Saarlouis . Bei seinen neuen, den Handball-Freunden Illtal, wird er dafür vielleicht einmal eine solche Identifikationsfigur wie sein Kumpel Dariusz Jonczyk.

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