Ellbach darf wie früher fließen

Roden · Inseln und Mäander bekommt der Ellbach derzeit zwischen der Teilhard-de-Chardin-Allee und der Jugendfarm. Dies ist ein Teil des ökologischen Ausgleichs für den Bau der B 51 neu bei Roden sowie für den Brückenbau der A 8 über die Saar. Donnerstagmittag fand der Spatenstich dafür statt.

 Ein Bagger gräbt den alten Lauf des Ellbachs frei. Fotos: Johannes A. Bodwing

Ein Bagger gräbt den alten Lauf des Ellbachs frei. Fotos: Johannes A. Bodwing

Für wenig Geld war der Ellbach in den 1930er Jahren begradigt worden. Jetzt kostet es inklusive Planung rund 1,2 Millionen Euro, um wieder einen natürlichen Zustand herzustellen. Das bringt der Landesbetrieb für Straßenbau , LfS, auf. Denn diese Maßnahme ist der ökologische Ausgleich für den Bau der B 51 neu bei Roden sowie den dafür erforderlichen Brückenbau der A 8 über die Saar. 1,3 Millionen Ökopunkte bringe die jetzige Renaturierung, sagte Michael Hoppstädter, Direktor des LfS.

Damit verbunden sind drei große Maßnahmen am Ellbach auf einer Länge von 2,7 Kilometern. Nahe der Saar wurde das Niveau des Baches auf dem jetzigen Stand fixiert. Dazu sind Robinienstämme quer in den Gewässerlauf eingesetzt.

Dadurch können im anschließenden Bereich zwischen alter Mühle und heutiger B 51 die Rasengittersteine aus dem Bach entfernt werden. Die sollten einmal eine weitere Eintiefung des Baches verhindern. Größte Maßnahme ist der Abschnitt zwischen der Jugendfarm und der Teilhard-de-Chardin-Allee. Dort bringt man den Ellbach zurück ins alte Bett der 1930er Jahre.

Zum Schutz vor Hochwasser

Auf einer Länge von etwa 500 Metern entstehen große Mäander und abgeflachte wannenförmige Uferbereiche. "Damit können wir 8000 Kubikmeter Wasser abfangen", sagte Lutz Hettrich, Bereichsleiter der Landschaftsagentur Plus. Die entwickelte die Renaturierung einschließlich hydraulischer Berechnungen und Umsetzung der Maßnahme. Das diene dem Hochwasserschutz, ergänzte Martin Strauß, Geschäftsführer der Landschaftsagentur. Es komme somit den Anwohnern zugute. "Wenn sich die Natur diese Flächen zurückerobert hat, erhöht das auch die Attraktivität und den Wohnwert." Der Bach sei in diesem Abschnitt etwa kniehoch, sagte Strauß. Ufergestaltung und Mäander sorgten für eine reduzierte Fließgeschwindigkeit. "Da entwickelt sich eine schöne Fläche für Flora und Fauna."

Vor drei Wochen begannen Bagger und Raupenfahrzeuge mit den Arbeiten. Für Verzögerungen sorgte der Einsatz des Kampfmittelräumdienstes. Jedoch habe es keine brisanten Funde gegeben, nur Müll früherer Zeiten. "Seit 40 Jahren ist der Ellbach für Saarlouis ein absolut wichtiges Thema", sagte Oberbürgermeister Roland Henz. Aber mal habe es am Grundstückserwerb gelegen, ergänzte Hettrich, dann an einem Regierungswechsel.

Bis Anfang 2017 fertig

 Beim offiziellen Spatenstich für die Ellbach-Renaturierung griffen (von links) Oberbürgermeister Roland Henz, Lutz Hettrich, Günter Melchior, Martin Strauß, Michael Hoppstädter und Bürgermeisterin Marion Jost zum Spaten.

Beim offiziellen Spatenstich für die Ellbach-Renaturierung griffen (von links) Oberbürgermeister Roland Henz, Lutz Hettrich, Günter Melchior, Martin Strauß, Michael Hoppstädter und Bürgermeisterin Marion Jost zum Spaten.

2004 übergab die Stadt Saarlouis die Planung aus Finanzierungs- und Personalgründen an den LfS. Jetzt brachte der ökologische Ausgleich für die B 51 neu wieder Schwung in die Planung. Die Renaturierung im Abschnitt Jugendfarm - Teilhard-de-Chardin-Allee soll noch vor Weihnachten abgeschlossen sein", sagte Martin Strauß. Der Abschluss der gesamten Maßnahme ist für Anfang 2017 vorgesehen.

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