Einsatz der Soldaten gewürdigt

Saarlouis. Ein Appell auf dem Großen Markt in Saarlouis leitete am Samstag den letzten Tag der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Luftlandebrigade 26 "Saarland" der Bundeswehr ein. Einst von Festungsbaumeister Vauban als Paradeplatz angelegt, bietet der weite quadratische Platz im Stadtzentrum auch heute noch eine ideale Bühne für militärisches Zeremoniell

 Der Traditionsverein Königlich Preußisches Infanterie-Regiment "Graf Werder" ließ in historischen Uniformen die militärische Geschichte der Stadt lebendig werden. Fotos: Thomas Seeber

Der Traditionsverein Königlich Preußisches Infanterie-Regiment "Graf Werder" ließ in historischen Uniformen die militärische Geschichte der Stadt lebendig werden. Fotos: Thomas Seeber

 Innenminister Klaus Meiser bringt das Fahnenband an der Fahne an. Mit dabei (von links) Hauptmann Ralph Kunz, Brigadegeneral Volker Bescht und Generalmajor Hans Werner Fritz.

Innenminister Klaus Meiser bringt das Fahnenband an der Fahne an. Mit dabei (von links) Hauptmann Ralph Kunz, Brigadegeneral Volker Bescht und Generalmajor Hans Werner Fritz.

 Mitglieder der Friedensbewegung nutzten die Feierlichkeiten der Saarlandbrigade und demonstrierten am Samstag gegen Militär und Kriegseinsätze.

Mitglieder der Friedensbewegung nutzten die Feierlichkeiten der Saarlandbrigade und demonstrierten am Samstag gegen Militär und Kriegseinsätze.

Saarlouis. Ein Appell auf dem Großen Markt in Saarlouis leitete am Samstag den letzten Tag der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Luftlandebrigade 26 "Saarland" der Bundeswehr ein. Einst von Festungsbaumeister Vauban als Paradeplatz angelegt, bietet der weite quadratische Platz im Stadtzentrum auch heute noch eine ideale Bühne für militärisches Zeremoniell. Wer von den zahlreichen Zuschauern nicht auf den Ehrentribünen des Marktes Platz fand, konnte das Geschehen im Schatten der Bäume verfolgen. Pünktlich um zehn Uhr marschierten Abordnungen sämtlicher Gliederungen der Brigade, angeführt vom Heeresmusikkorps, auf dem Platz auf, mehr als 500 Soldaten. Die Standorte der Brigade sind neben Saarlouis noch Lebach, Merzig sowie Zweibrücken. Oberbürgermeister Roland Henz nahm gemeinsam mit dem Kommandeur der Brigade, Brigadegeneral Volker Bescht, die Parade ab. In kurzen Ansprachen würdigten beide das Engagement und den persönlichen Einsatz der Soldaten der Brigade, die seit Jahren an Auslandseinsätzen der Bundeswehr beteiligt sind und erst vor einigen Wochen in Afghanistan schwer verwundete Kameraden zu beklagen hatten. Generalmajor Hans Werner Fritz, dem die Brigade als Kommandeur der Division Spezielle Operationen untersteht und der zuvor selbst einmal die "Saarlandbrigade" befehligte, betonte die engen Beziehungen, die die Garnisonsstädte, aber auch das ganze Saarland, zu der Brigade unterhalten. Diese Bindung verlieh der saarländische Innenminister Klaus Meiser im Verlauf des Appells einen symbolischen Ausdruck, als er das "Fahnenband des Ministerpräsidenten des Saarlandes" an die Fahne der Brigade heftete. Dieses Fahnenband stellt die höchste Auszeichnung dar, die ein Bundesland einem auf seinem Territorium stationierten Bundeswehrverband erweisen kann. Die Fahne selbst war wenige Augenblicke zuvor vom Divisionskommandeur an die Brigade übergeben worden. In der Bundeswehr sind erst seit Ende 2007 eigene Fahnen für Verbände über Bataillonsstärke zugelassen. Das 50-jährige Bestehen der Luftlandebrigade bildete nun den passenden Rahmen für die Übergabe der Fahne. Beim anschließenden Vorbeimarsch wurde sie von Stabsfeldwebel Gerhard Hartmann den Soldaten vorangetragen. Neben dem Defilee der Truppen wurden auch die Fahrzeuge vorgeführt, die bei der Brigade zum Einsatz kommen. Die Vergangenheit von Saarlouis als Festungsstadt ließen darüber hinaus die Mitglieder des "Traditionsvereins Königlich Preußisches Infanterie-Regiment Nr. 30, Graf Werder" wieder aufleben. In historischen Uniformen dieses Regiments, das im 19. Jahrhundert in Saarlouis Dienst tat, zogen sie über den Großen Markt. Nicht einverstanden mit den Feierlichkeiten, dem Einsatz der Bundeswehr im Ausland und der Stationierung von Soldaten in der Region waren dagegen die Mitglieder des Friedensforums Saarlouis, die am Rande der Veranstaltung demonstrierten.

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