Einer, dessen Liebe zur Geschichte nie erlosch

Saarlouis. Sie ist noch nicht wirklich verhallt, die warme Stimme von Ludwig Karl Balzer, mit der er über die Festungsstadt Saarlouis zu sprechen pflegte. Seine drängenden, begeisternden Sätze, deren Melodie den Zuhörer, ganz ungewollt, in die Schwingung von florettfechtenden oder Degen ziehenden Offizieren des Königs von Frankreich zu versetzen schien

Saarlouis. Sie ist noch nicht wirklich verhallt, die warme Stimme von Ludwig Karl Balzer, mit der er über die Festungsstadt Saarlouis zu sprechen pflegte. Seine drängenden, begeisternden Sätze, deren Melodie den Zuhörer, ganz ungewollt, in die Schwingung von florettfechtenden oder Degen ziehenden Offizieren des Königs von Frankreich zu versetzen schien. Unversehens war man im Tross Vaubans oder Choisys. Am Sonntag ist Ludwig Karl Balzer mit 92 Jahren in seinem Wohnort Saarlouis gestorben. Viereinhalb Jahrzehnte lang hat er Arbeiten über die Geschichte von Saarlouis veröffentlicht. Krönung der Mühen war 2001 der stattliche Band "Saarlouis. Das königliche Sechseck".Balzer machte den Zweiten Weltkrieg als Soldat von Anfang bis zum Ende plus Kriegsgefangenschaft mit. Sein Beruf, Lehrer, führte ihn danach von der Volksschule Lisdorf (1948) bis zum Schulrat für Saarlouis und Dillingen (1964 bis 1982). Er war 1969 Spitzenkandidat der CDU bei den Kommunalwahlen in Saarlouis. 1962 bis 1971 Fraktionschef, Beigeordneter von 1968 bis 1972 - zuständig auch für Kultur. 1980 bis 1994 leitete er das aufgebaute städtische Museum. Balzer blieb bis ins hohe Alter kerzengerade, aufrechter als ein preußischer General. Und blieb einer, der gern den Degen zog, der das Debattieren über das Leben liebte. we

Foto: Balzer

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