Werkstattausstellung Eine Stätte für Kunst und Begegnung

Beaumarais · Die Saarlouiser Keramik-Künstlerin Hilla Koch-Neumann lädt bis 17. Dezember zu ihrer 36. Werkstatt-Ausstellung ein.

 Bei der Eröffnung der Werkstatt-Ausstellung in Beaumarais (von links): Keramik-Künstlerin Hilla Koch-Neumann, Rainer Knauber und Simone Kaiser.

Bei der Eröffnung der Werkstatt-Ausstellung in Beaumarais (von links): Keramik-Künstlerin Hilla Koch-Neumann, Rainer Knauber und Simone Kaiser.

Foto: Ruppenthal

Die Werkstatt-Ausstellungen der Saarlouiser Keramik-Künstlerin Hilla Koch-Neumann haben Tradition und locken inzwischen viele Besucher an, zumal die Gastgeberin auch gerne Akteure anderer Kunstrichtungen mit ins Boot nimmt.

Bei der 36. Auflage sind nun die Saarbrücker Malerin Vera Loos und die Weiskircher Goldschmiedin Simone Kaiser mit von der Partie. Die Ausstellung in der Beaumaraiser Hauptstraße 136 kann noch bis zum 17. Dezember samstags und sonntags in der Zeit von 11 bis 16 Uhr besucht werden.

Bei der Vernissage am Samstagnachmittag herrschte Hochbetrieb. Auf den 60 Quadratmetern war eine wohlige Enge, als Rainer Knauber in seiner Eröffnungsansprache dieses Ereignis schmunzelnd in die kulturellen Großereignisse der Eröffnung des 24 000 Quadratmeter großen Louvre in Abu Dhabi und der Neueröffnung der Modernen Galerie in Saarbrücken mit zusätzlichen 1500 Quadratmetern einreihte. „Es ist das Interesse an Kunst und die Begegnung mit anderen“, nannte er den Grund für den großen Besucher-Andrang.

Mit Arbeiten aus edlen Metallen und Steinen ist erneut Simone Kaiser aus Weiskirchen dabei. „Sie zeigt“, sagt Rainer Knauber, „wie Kreativität, Ideen und Handwerk ineinandergreifen und wie daraus Unikate werden, die ein paar Strahlen von dieser Sonne der Metalle“ – so hat einmal Joseph Joubert das Gold bezeichnet – „einfangen und eine gewaltige Anziehungskraft entfalten.“

Für Hilla Koch-Neumann war Kunst immer „ein Ausdrucksmittel ihrer Persönlichkeit und ein Teil des Weges zu der Hilla, die sie heute ist“, charakterisierte sie Rainer Knauber. Er muss es wissen, ist er doch der Sohn und, wie er sagte, durchaus „befangen“. Von der Gebrauchskeramik ging es dabei weiter zu kunterbunten Phantasiegestalten, und in der letzten Zeit hat sie dreidimensionale Köpfe und schelmische Masken für sich entdeckt, die hier auch zu sehen sind.

Wo Hilla Koch-Neumann expressiv, bunt und detailverliebt ist, macht Vera Loos, die bei der Vernissage nicht anwesend sein konnte, nach den Worten von Rainer Knauber ein Kontrastprogramm. „Ihre Räume werden bis zur Nichträumlichkeit reduziert, und in dieser abstrakten, weiten Welt sind kleine Menschen, gesichtslos, im Businessanzug unterwegs wie einsame Banker auf dem Weg nach Nirgendwo“, führte er weiter aus. „Es sind Figuren, die neugierig machen und die Fragen aufwerfen“, sagte Knauber abschließend.

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