Eine spektakuläre letzte Minute

Speyer/Saarlouis. Noch 50 Sekunden sind in der Osthalle in Speyer zu spielen. Die Basketballerinnen des Zweitligisten TV Saarlouis liegen gegen den TSV Speyer-Schifferstadt mit 71:74 zurück. Da fasst sich Levke Brodersen ein Herz und erzielt mit einem Dreipunktewurf den wichtigen Ausgleich

Speyer/Saarlouis. Noch 50 Sekunden sind in der Osthalle in Speyer zu spielen. Die Basketballerinnen des Zweitligisten TV Saarlouis liegen gegen den TSV Speyer-Schifferstadt mit 71:74 zurück. Da fasst sich Levke Brodersen ein Herz und erzielt mit einem Dreipunktewurf den wichtigen Ausgleich. Und es soll noch besser kommen: 20 Sekunden vor der Schluss-Sirene ist es wieder die 17-jährige Brodersen, die die Royals mit 76:74 in Führung bringt. Ein Vorsprung, den die Mannschaft in den letzten Sekunden verteidigen kann. Wenn auch knapp, so bleibt es dennoch der zweite Sieg im zweiten Spiel in der 2. Bundesliga Süd. "Wir haben einfach nie aufgehört zu kämpfen", lobte René Spandauw, Cheftrainer der Royals. Deshalb konnte seine Mannschaft das Spiel am Ende auch noch drehen.Die Gastgeberinnen hätten den Sack allerdings schon viel früher zumachen können. Wie schon im ersten Liga-Spiel gegen die TG Sandhausen (62:46) taten sich die Royals auch gegen Speyer-Schifferstadt vor allem in den ersten beiden Spielabschnitten sehr schwer. "Wir haben gerade in der Offensive anfangs keinen Rhythmus gefunden", meint Spandauw. Erst nach der Halbzeitpause kam sein Team besser ins Spiel. Allerdings rannten die Royals zu diesem Zeitpunkt schon einem 25:36-Rückstand hinterher. Dass sie das Spiel am Ende noch für sich entscheiden konnten ist für das junge Team ein großer Schritt. Nach dem Pokalsieg, ebenfalls gegen die TG Sandhausen (68:66) war es am Sonntag der zweite knappe Sieg. "Gerade für eine so unerfahrene Mannschaft ist es wichtig, enge Spiele zu gewinnen", betont Spandauw.

Doch dieser Erfolg ist auch den beiden Neuzugängen bei den Saarlouis Royals zu verdanken: Die beiden US-Amerikanerinnen Merideth Marsh und Colleen Planeta waren für 50 der insgesamt 76 Punkte verantwortlich. Marsh erzielte 21 Punkte, Planeta sogar 29 Punkte. Gerade im letzten Viertel erwies sich Planeta als besonders wertvoll. "Speyer hatte auf Zonenverteidigung umgestellt. Damit hatten wir zunächst Probleme", erklärte Spandauw. Doch so ergaben sich auch Freiräume unter dem Korb, die die US-Centerspielerin nutzte.

Sollten die Saarlouis Royals in dieser Saison ein glücklicheres Händchen bei der Verpflichtung ihrer ausländischen Spielerinnen haben? Das Spiel gegen den TSV Speyer-Schifferstadt unterstreicht jedenfalls die wichtige Position der Ausländerinnen in Saarlouis. Gerade weil der Rest der Mannschaft so jung ist. Denn die Ziele sind hoch und die ersten Spiele haben gezeigt, dass es nicht leicht wird. "Das wird kein Selbstläufer, aber das haben auch nur die rosa- und blauäugigsten Optimisten gedacht", meint Spandauw. Trotzdem ist er zuversichtlich. "Es ist möglich, weil die Mannschaft miteinander spielt und füreinander kämpft." Vor allem aber, weil sie einen schlechteren Tag von Leistungsträgerinnen wie Jamailah Adams oder Laura Rahn wegstecken kann. "Wir sind ganz einfach gut vorbereitet. Levke hat etwa 38 der 40 Minuten gespielt", erklärt Spandauw. Trotzdem hatte sie am Ende immer noch die Kraft und die Nerven, das Spiel zu entscheiden.

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