Eine Schule mit eigenem Kraftwerk
Rehlingen · Sparsam in die nächsten Winter geht in Rehlingen die Lothar-Kahn-Schule. Am Dienstagmittag wurde dort die neue Wärmeversorgung in Betrieb genommen. Dazu gehört auch ein eigenes Blockheizkraftwerk.
Mehr als 40 Jahre alt war die Heizungsanlage der Erweiterten Real- und Gemeinschaftsschule Lothar-Kahn-Schule in Rehlingen. Sie stammte noch aus Zeiten, in denen sich die Schule in Trägerschaft der Gemeinde Rehlingen-Siersburg befand. Mittlerweile ist der Landkreis Saarlouis zuständig.
Der führte von August 2013 bis Januar 2014 eine umfangreiche Komplettsanierung des Heizungskellers im Hauptgebäude durch. Dort stehen jetzt ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW), ein Gas-Brennwertkessel und zwei Pufferspeicher. Über moderne Steuerungstechnik gelangen Wärme und Strom in die zahlreichen Klassenräume, Büros und Säle. Die gesamte erzeugte Wärme geht zu rund 66 Prozent in die drei großen Gebäude der "Lothar-Kahn-Schule". Ein Drittel wird in die nahe gelegene Sporthalle der Gemeinde Rehlingen-Siersburg geleitet. Die zahlt dafür einen entsprechenden Anteil.
Im System der neu installierten Wärmeversorgung trägt das BHKW zur Grundlast der Schule bei, erklärte Hermann Hennrich, Leiter des Kreisbauamtes. Diese Anlage funktioniere "wie ein kleiner Motor, der immer läuft". Sie erzeuge neben Wärme auch Strom. Damit lasse sich der Bedarf abdecken, der außerhalb der Unterrichtszeiten anfalle. Deshalb ist die Wärmeleistung des BHKW mit 13,5 Kilowatt vergleichsweise niedrig.
Die elektrische Leistung beträgt 5,5 Kilowatt. Den Großteil des Wärmebedarfs der Schule deckt ein leistungsfähiger Gasbrenner mit 450 Kilowatt ab. Zusätzlichen Strom steuert seit Ende 2013 eine großflächige Fotovoltaikanlage bei. Sie hat eine Leistung von 29,5 Kilowatt-Peak.
"Ich gehe erst in den Ruhestand, wenn die wichtigen baulichen Herausforderungen fertiggestellt sind", hatte Schulleiterin Angelika Feld vor zwei Jahren gesagt. Jetzt, wenige Monate vor Dienstende, ist die umfassende Erneuerung der Lothar-Kahn-Schule mit der modernen Heizungsanlage nahezu abgeschlossen. Unter anderen wurden auch Klassenräume und die Turnhalle in Schuss gebracht und ein Bistro eingerichtet. Das alles trage nicht nur zur Verbesserung der schulischen Bedingungen bei, sagte Landrat Patrik Lauer. Es sei auch ein Baustein auf dem Weg zum Null-Emissions-Landkreis. Denn die Fotovoltaikanlage spart pro Jahr ungefähr 20 Tonnen CO2 ein. Beim BHKW sind es 16,5 Tonnen. Die Sanierung der Heizungsanlage kostete 130 000 Euro, aufgebracht vom Landkreis . Das BHKW macht 28 000 Euro aus.