Eine kleine Freude zur Weihnachtszeit

Saarlouis. Die Not ist groß, auch vor der eigenen Haustür. Und nicht selten und nicht minder groß ist die Scham bei Bedürftigen davor, die Not zuzugeben. Beobachtungen, die Diakon Franz Hechenblaikner macht. Sich um Not leidende Menschen in Saarlouis, Roden und Steinrausch zu kümmern, ist eine Aufgabe, der sich die katholische und evangelische Kirche vor Ort stellen

 Carmen Schmitt, Andrea Martin (vorne), Gabi Thiery, Christina Heid (Mitte), Tanja Warken und Franz Hechenblaikner beim Packen. Foto: Heike Theobald

Carmen Schmitt, Andrea Martin (vorne), Gabi Thiery, Christina Heid (Mitte), Tanja Warken und Franz Hechenblaikner beim Packen. Foto: Heike Theobald

Saarlouis. Die Not ist groß, auch vor der eigenen Haustür. Und nicht selten und nicht minder groß ist die Scham bei Bedürftigen davor, die Not zuzugeben. Beobachtungen, die Diakon Franz Hechenblaikner macht. Sich um Not leidende Menschen in Saarlouis, Roden und Steinrausch zu kümmern, ist eine Aufgabe, der sich die katholische und evangelische Kirche vor Ort stellen. Und dabei werden sie tatkräftig unterstützt, von Bürgern für Bürger, von Kindern für Kinder.

Die Armut wächst, und oft wissen Bedürftige nicht, wie sie ihre Familien ernähren sollen, geschweige denn, ihnen zu Weihnachten eine kleine Freude bereiten können. Für sie bleibt oft nur der Weg zu den Tafeln oder in die Sozialkaufhäuser. Doch wenigstens um das Weihnachtsessen sollen sich bedürftige Familien aus Saarlouis, Roden und Steinrausch keine Gedanken machen müssen. Denn die Pfarreiengemeinschaft Maria Himmelfahrt/Christkönig/St. Johann und die Evangelische Kirchengemeinde Saarlouis riefen zu einer Lebensmittel-Sammelaktion auf. Viele Bürger helfen mit, vor allem aber sind es Schüler aus den Grundschulen in Roden, Steinrausch und Berus, die spenden.

Mehl, Zucker, Reis, Kaffee, Konserven, Käse, Salami und Nudeln sowie jede Menge Süßigkeiten wurden in den Schulen oder während der Gottesdienste in den vergangenen Wochen abgegeben. Am Montag nun organisierte Diakon Franz Hechenblaikner mit einer Gruppe Frauen die Verteilung. 50 Stofftaschen sind vollgepackt worden und sollen hilfsbedürftigen Familien überreicht werden.

Seit Beginn der Aktion ist die Zahl der Not leidenden Menschen gestiegen. "Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer noch weiter auseinander", sagte Hechenblaikner. Durch die Seelsorgearbeit weiß der Diakon, dass die Scham der Betroffenen groß ist. "Viele trauen sich den Schritt zur Tafel nicht", erklärte er.

Die Lebensmittel-Aktion ist nur ein Baustein in einem Gesamtpaket, das die Kirchen schnüren. Am ersten Advent zum Beispiel veranstaltete die Pfarreiengemeinschaft eine Spielzeug-Tafel. Da durften sich die Eltern Spielzeuge aussuchen, die sie ihren Kindern zu Weihnachten schenken wollen.

Außerdem lädt die Kirchengemeinde jeden dritten Freitag im Monat zum Kurzarbeiter- und Arbeitslosenfrühstück ein. Und Hechenblaikners Wunsch ist es, in naher Zukunft einmal im Monat bedürftige Familien zu einem gemeinsamen Mittagessen einladen zu können. hth

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