Eine Arbeit für starke Mädchen

Kreis Saarlouis · Für Mädchenarbeit im Kreis Saarlouis gibt es seit 1989 einen Arbeitskreis. Auch wenn sich gesellschaftlich für Mädchen und Frauen in 26 Jahren viel verändert hat, sind manche Probleme immer noch präsent.

 Mädchenarbeitskreis: Vorne Verena Martin, Maria Speicher, Astrid Brettnacher und Simone Ferner. Hinten Heike Oswald, Tamara Wagner, Barbara Hein, Dunja Kolaric, Tina Gebhard und Inna Isaew (von links). Foto: Brigitta Schneider

Mädchenarbeitskreis: Vorne Verena Martin, Maria Speicher, Astrid Brettnacher und Simone Ferner. Hinten Heike Oswald, Tamara Wagner, Barbara Hein, Dunja Kolaric, Tina Gebhard und Inna Isaew (von links). Foto: Brigitta Schneider

Foto: Brigitta Schneider

Pünktlich zum heutigen Welt-Mädchentag hat der Arbeitskreis Mädchenarbeit im Kreis Saarlouis seine neue Konzeption vorgestellt. Nicht nur ein frisches Layout der Broschüre springt sofort ins Auge, auch inhaltlich hat sich diese erneuert: In den 26 Jahren, die der Mädchenarbeitskreis nun aktiv ist, hat sich auch die Lebenswirklichkeit der Mädchen und Frauen verändert. Zwar sind Jungen und Mädchen längst formal gleichberechtigt, aber Fragen wie Berufswahl oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind immer noch Themen hauptsächlich der Mädchenarbeit.

Denn auch wenn sich vordergründig viel getan hat, sind manche Probleme noch dieselben oder haben sich gar verschärft: "Die Anforderungen an Mädchen sind heute noch gestiegen: Sie sollen einen guten Job haben und Kinder, eine perfekte Hausfrau und Mutter sein und immer gut aussehen, vielleicht noch Angehörige pflegen oder ein Ehrenamt haben", schildert die Kreis-Frauenbeauftragte Astrid Brettnacher. "Mädchen können heute alles tun, was sie wollen, aber sie müssen auch mehr dafür kämpfen", sagt Simone Ferner, Jugendarbeiterin aus Überherrn. "Wir versuchen sie darin zu bestärken, dass sie das tun, was sie wollen", meint auch Sozialarbeiterin Verena Martin. Selbstbewusst die eigenen Vorstellungen und Ideen vertreten lernen, das ist eins der Ziele der Mädchenarbeit, aber auch typische Rollenbilder aufdecken und kritisch beleuchten.

Seit 1989 haben sich Frauen aus der Jugendarbeit und -hilfe - kommunale Jugendpflegerinnen, Beraterinnen, Betreuerinnen von Mädchengruppen - im Arbeitskreis zusammen vernetzt. Offene Gruppen und Treffs für Mädchen gibt es in einigen Kommunen im Kreis , etwa in Dillingen, Wallerfangen oder Überherrn schon fast traditionell. "Die Mädchengruppen sind ein Schonraum, wo man Fragen stellen darf, die man sonst nicht zu stellen wagt", schildert Maria Speicher, Jugendarbeiterin aus Überherrn. Die eigene Lebenssituation, Konflikte mit anderen, Sexualität oder Zukunftspläne sind häufige Themen. Den Rahmen für einen offenen Austausch bilden dabei gemeinsame Aktionen wie Kochen, Ausflüge, Partys oder Basteln.

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