Einblick in den am meisten zerstörten Ort im Saarland
Roden · Eine der schicksalsträchtigsten Epochen in der Westwall-Region war der Winter des Jahres 1944/45. Deshalb beschäftigt sich der Rodener Geschichtskreis in seiner neusten Ausgabe des „Rodener Prisma“ auch mit dieser Zeit.
Der Rodener Geschichtskreis stellt mit der dritten Ausgabe des "Rodener Prisma" unter anderem eine Zeit vor, die zu den schicksalsträchtigsten Epochen dieses Ortes gehört: der Kriegswinter 1944/45. Roden lag im Bereich des Westwalls, der Deutschland vor einem Eindringen feindlicher Mächte schützen sollte. Im Herbst 1944 waren zahlreiche Schanzer, darunter Hunderte Hitlerjungen, eingesetzt, um, oft behindert durch amerikanische Jagdbomberangriffe, von Bunker zu Bunker Laufgräben auszuheben.
Vom 3. Dezember 1944 bis Mitte März 1945 gab es zunächst Ar-tillerie- und Granatwerferfeuer, dann Stoßtruppunternehmen, Straßenkämpfe und Nahkämpfe von Haus zu Haus. Ein historisches Dokument von Seltenheitswert ist das Notizbuch eines deutschen Stützpunktes, das exakt die Kampfhandlungen dokumentiert.
Roden , größter Stadtteil von Saarlouis, war der im Zweiten Weltkrieg am meisten zerstörte Ort im Saarland. Umso bemerkenswerter war das Verhalten der zurückgekehrten Einwohner, die sich unter primitivsten Verhältnissen in Kellern aufhielten und mit vielen Entbehrungen notdürftig ihre Häuser wieder aufbauten. In weiteren Beiträgen geht unter anderem Thomas Gergen der Frage nach dem Ursprung des Namens Roden nach; Victor Rau befasst sich mit den alten Saarübergängen bei Roden . Erhard Huwig erinnert an zwei alte Sagen: "Die Katze am alten Rodener Lutherischen Friedhof" und "Der Maskierte an der Rodener Schanze". Gerd Meyer stellt das Soldaten- und Marine-Ehrenmal vor. Victor Rau lässt die 1990 erfolgte Begegnung mit Major Krebs Revue passieren, der im Kriegswinter 1944/45 als Hauptmann mit seiner Einheit gegen die Amerikaner kämpfte und den Namen "Löwe von Fraulautern" erhielt.
Das Rodener Prisma Nr. 3 ist zum Preis von vier Euro beim Rodener Geschichtskreis, Schulstraße 7 a, erhältlich.