Ein Viertel von Größe viermal Großer Markt

Saarlouis · Im ehemaligen Astra-/Jyldis-Gelände in Saarlouis hält die Zukunft Einzug. Mehr als 60 Millionen Euro werden hier investiert. Es entsteht in Nähe des Zentrums ein neues Stadtviertel für Arbeit, Wohnen und Kultur.

 Alt und neu: Der Übersichtsplan von Architekt Professor Norbert Zenner zeigt die bestehenden Bauwerke (weiß) sowie die neu erbauten oder noch zu errichtenden Gebäude (grün). 1 Sports and More, 2 Inexio, 3 Startbahn 25, Apedi und Bruckmeier Brandschutz, 4 Sozialkaufhaus und Tafel Saarlouis, 5 Möbelprojekt DW Saar und Helle Bastion,6 Bundeszentralamt für Steuern; A Wohngebäude, B Zentrum für Künstlernachlässe und Wohnungen, C Gewerbegebäude, D Parkhaus, E geplante Gebäude. Grafik: Norbert Zenner/Aspro

Alt und neu: Der Übersichtsplan von Architekt Professor Norbert Zenner zeigt die bestehenden Bauwerke (weiß) sowie die neu erbauten oder noch zu errichtenden Gebäude (grün). 1 Sports and More, 2 Inexio, 3 Startbahn 25, Apedi und Bruckmeier Brandschutz, 4 Sozialkaufhaus und Tafel Saarlouis, 5 Möbelprojekt DW Saar und Helle Bastion,6 Bundeszentralamt für Steuern; A Wohngebäude, B Zentrum für Künstlernachlässe und Wohnungen, C Gewerbegebäude, D Parkhaus, E geplante Gebäude. Grafik: Norbert Zenner/Aspro

Motor der städtebaulichen Umwandlung des ehemaligen Astra-/Jyldis-Gelände in Saarlouis ist die Aspro-Projektentwicklung Gesellschaft mit Sitz in Saarlouis , ein Zusammenschluss von vier hiesigen Firmen aus der Bau- und Immobilienbranche. Das Unternehmen hatte das Areal vom Vorbesitzer erworben, Pläne für neue Nutzungen erstellt und Investoren angeworben.

Früher wurden hier Zigaretten und Verpackungen hergestellt. Die Namen Jyldis und Astra erinnern daran. Nach der Schließung beider Werke dämmerte das citynahe Gelände zwischen Choisyring und Pavillonstraße lange Jahre dahin. Jetzt hält die Zukunft Einzug. Auf dem weitläufigen Areal - vier Mal so groß wie der Große Markt - entsteht ein attraktives Stadtquartier für Arbeit, Wohnen und Kultur.

Mit dem Bau der Ludwig-Karl-Balzer-Allee und der Sternheimer Straße wurde das Gelände neu erschlossen und optimal an die Innenstadt angebunden. Ganze Gebäudezüge haben neue Eigentümer gefunden und werden saniert. So wird das Bundeszentralamt für Steuern seinen Saarlouiser Sitz mit rund 260 Beschäftigten hierher verlegen, das Telekommunikationsunternehmen Inexio ein neues Rechenzentrum mit Platz für 140 Arbeitsplätze bauen und das Sportstudio Sports and More in den ehemaligen Räumlichkeiten der Diskothek Bellamy wieder eröffnen.

Die Nachfrage nach Gewerbeflächen ist groß, da trotz stadtnaher Lage ausreichend Parkflächen vorhanden sind. Im Endzustand werden mehr als 800 Beschäftigtenplätze öffentlicher und privater Arbeitgeber auf dem Gelände entstehen.

Die städtebauliche Entwicklungskonzeption des von der Aspro Projektentwicklung beauftragten Architekturbüros Hepp + Zenner umfasst neben der Einbindung und Umnutzung erhaltenswerter Bausubstanz eine differenzierte Arrondierung mit Neubauten, die die Vernetzung mit dem näheren Umfeld fördert.

Sichtbarstes Zeichen des neuen Stadtquartiers sind die Wohnbauten am Choisyring, die bereits fast vollständig vermarktet wurden. In ihrer Mitte: das "Laboratorium" mit seinem Institut für aktuelle Kunst des Saarlandes, das bald eine bedeutende, von seinem Leiter Professor Jo Enz weiler lange ersehnte Erweiterung in Form einer Artothek erfahren könnte. Denn direkt hinter dem Laboratorium sehen die Pläne einen Neubau für ein Zentrum für Künstlernachlässe vor. Über der Artothek sollen noch weitere Wohnungen in aufgelockerter Bauweise entstehen.

Weitere Elemente der Zielplanung sind die Bebauung der noch freien, bislang brachliegenden Fläche in der Mitte des Areals, woran ansiedlungswillige Firmen bereits Interesse bekundet haben, sowie ein Parkhaus mit rund 250 Stellplätzen. Städtebaulich abgerundet werden könnte Quartier durch ein Gebäude an der Ecke Pavillonstraße/Ludwig-Karl-Balzer-Allee.

Die Gesamtinvestition für die Sanierungen des Geländes, Verbesserung der Infrastruktur und Anbindung sowie Um- und Neubaumaßnahmen wird auf insgesamt mehr als 60 Millionen Euro geschätzt. Das ist auch ein weitgehend privat finanziertes lokales Konjunkturprogramm von außergewöhnlicher Dimension.

Info: Aspro GmbH, Ludwig-Karl-Balzer Allee 5, Saarlouis , Telefon (0 68 31) 9 66 33 89.

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